Betriebs-Porträt

Naturland Hof Wengerter

Bio-Hof Wengerter
Jürgen Wengerter
Himmeltaler Straße 40
63911 Klingenberg Röllfeld

Sehen wo's herkommt

Braugerste "mit Gesicht" für Bio-Bier

Unser Hof liegt im unterfränkischen Landkreis Miltenberg am Rande von Odenwald und Spessart. In den terrassenförmigen Steillagen wird Rotwein angebaut, der weltweit Anerkennung findet.

Auf meinem Ein-Mann-Betrieb, dessen Flächen überwiegend im Maintal liegen, wächst Braugerste "mit Gesicht" und anderes Getreide (Weizen, Roggen, Hafer). Braugerste, zumeist Sommergerste, weist einen hohen Anteil an Kohlenhydraten auf. Im Vergleich zur Wintergerste, die überwiegend als Tierfutter angebaut wird, ist ihr Eiweißgehalt dagegen gering.

Der Anbau der Sommergerste erfolgt im Frühjahr. Nach nur etwa einhundert Tagen kann sie geerntet und für die Malzherstellung genutzt werden. Neben Wasser und Hopfen ist Malz eine der drei Grundzutaten zur Herstellung von Bier.

Die Böden in unserer Gegend sind sandig mit zum Teil humosem Oberboden in den Hanglagen; die Niederschläge liegen deutlich über dem unterfränkischen Durchschnitt. In langjährigen Aufzeichnungen, die ich über unser Klima gemacht habe, bestätigt sich eine Zunahme von Starkregen mit hundert bis zweihundert Litern pro Quadratmeter im Monat. Gleichzeitig nahmen die Niederschläge zwischen April und August ab. In diesem Zeitraum haben wir verstärkt mit Trockenheit zu tun.

Ökologischer Landbau als neue Perspektive

Auf dem Hof leben meine Eltern, ich selbst habe mich in Wörth niedergelassen. Wir sind mit unserem Betrieb 1972 ausgesiedelt - damals war es ein Ferkelzucht- und Mastbetrieb. Mit der Aufgabe der Schweinehaltung schlugen wir neue Wege ein und beteiligten uns an einer Gemeinschaftsanlage für Obst.

Zu dieser Zeit, von 2000 bis 2006, war ich hauptberuflich Geschäftsführer auf einem anderen Bio-Betrieb, dem nahe gelegenen Rosshof. Die ökologische Wirtschaftsweise überzeugte mich schließlich davon, den eigenen Betrieb umzustellen und Ackerbau zu betreiben.

Für Agrartechnik habe ich mich immer besonders interessiert, und der ökologische Gedanke passte gut zu meiner Neuorientierung. Heute bewirtschafte ich 86 Hektar Ackerland. Neben Getreide baue ich Kartoffeln, Sonnenblumen und - je nach Bodenverhältnissen - Erbsen, Ackerbohnen oder Weiße Lupinen an; zeitweise auch Kleegras.

Naturschutz und Förderung der Bodenfruchtbarkeit

Ein Teil der Betriebsflächen liegt in einem Naherholungsgebiet mit vielfältig gewachsenen Strukturen, die durch regelmäßige Pflege erhalten werden sollen. Dazu gehören Landschaftselemente wie Sträucher, Hecken, Baumbestände und Feuchtflächen. Hecken, Bäume und Sträucher bieten einer Vielzahl von Lebewesen verschiedener Arten Wohnraum und Schutz, darunter auch für den ökologischen Landbau wichtigen Insekten und Spinnentieren. Sie sind sogenannte Nützlinge, da ihnen andere Insekten, die ihrerseits Schaderreger oder Schädlinge genannt werden, als Nahrung oder Wirt dienen.

Die Feuchtflächen hingegen unterliegen einer extensiven Landnutzung; aufgrund der geringen Flächenerträge sowie ihrer hohen Bedeutung für Flora und Fauna überwiegt die natürliche Entwicklung dieser Landschaftselemente und ihre Pflege als Kulturlandschaft (regelmäßige Mahd). 

Der Anbau unterschiedlicher Pflanzen führt zu einem differenzierten Auf- und Abbau der im Boden enthalltenen Nähr- und Mineralstoffe, wodurch sie langfristig erhalten bleiben. Insbesondere erfolgt dies im ökologischen Landbau durch den Anbau von Leguminosen (Hülsenfrüchte). Sie haben die Eigenschaft, den Hauptnährstoff für das Wachstum der Pflanzen aus der Luft zu binden: Stickstoff wird aus der Luft an den Wurzelenden der Leguminose gebunden und steht dadurch der nachfolgend angebauten Frucht im Boden zur Verfügung.

Kontrolle, die verpflichtet

Wie jeder ökologisch wirtschaftende Betrieb wird auch unser Hof einmal jährlich auf die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung und der Naturland Verbandsrichtlinien überprüft. Diese Kontrollen führt eine unabhängige, staatlich zugelassene Kontrollstelle durch, bei der wir unter der Kontrollnummer D-BY-005-03126-AD geführt werden.

 

Weitere Informationen:

Website des Naturland Verbandes

Gerste "mit Gesicht" und andere Ackerfrüchte

Auf meinem Ein-Mann-Betrieb baue ich Braugerste "mit Gesicht", Weizen, Roggen, und Hafer an. Den größten Teil des Getreides vermarkte ich über die Naturland Marktgesellschaft, einen Zusammenschluss von Naturland Landwirten für die Vermarktung von Naturland Produkten. Die Braugerste wird von der Mälzerei Rhön-Malz für Bio-Brauereien in der Umgebung aufbereitet und in der Herstellung von Bio-Bier verwendet.

Der Anbau von Leguminosen trägt neben anderen ackerbaulichen Maßnahmen zur Erhaltung und Förderung der Bodenfruchtbarkeit bei. Im einzelnen sind dies Erbsen, Ackerbohnen und Weiße Lupine. Die Öldruschfrüchte (Sonnenblumen) liefere ich ebenfalls an die Naturland Marktgesellschaft; aus ihnen wird Speiseöl gewonnen.

Für den Ab-Hof-Verkauf baue ich Kartoffeln unterschiedlicher Sorte an.

Öffnungszeiten:

nach telefonischer Vereinbarung

Bio vor Ort

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