Betriebs-Porträt

Naturland Hof Holland

Naturland Hof Holland
Helen und Hans Holland
Ehrensberger Weg 5
88416 Ochsenhausen

07352 2505
07352 940128

Hans Holland bewirtschaftet seinen Hof nach den Richtlinien des Naturland Verbandes.

Sehen wo's herkommt

Mit dem Wald fing alles an

Schon in der Schule habe ich, Hans Holland, mich viel für Umweltfragen und die Umweltbewegung interessiert. Auch die ökologische Landwirtschaft hat mich von klein auf begeistert. Gern hätte ich eine Ausbildung in diese Richtung eingeschlagen – doch das gab es damals noch nicht. Da aber seit jeher große Waldflächen zum Hof gehören und in jenen Jahren viel über das Waldsterben gesprochen wurde, war ich ebenso für das Thema Holz sensibilisiert. Also studierte ich Forstwirtschaft und eignete mir einerseits das daheim gebrauchte Fachwissen an, andererseits lernte ich viel über den nachhaltigen Umgang mit der Natur.

Als mein Vater mich Ende der 1980er-Jahre auf die Hofübernahme ansprach, entschieden wir gemeinsam, den Hof auf die ökologische Landwirtschaft umzustellen. Noch im selben Jahr besuchte er entsprechende Fachkurse und leitete die Umstellung ein. Gemeinsam bewirtschafteten wir den Hof über zehn Jahre, bis 1998. Dann erfolgte die Übergabe. Übrigens haben auch drei meiner fünf Geschwister sich für eine landwirtschaftliche Ausbildung entschieden.

Zu Schweinemast und Ackerbau bauten Vater und ich anfangs noch eine Mutterkuhherde auf. Wir wollten uns weitere Betriebsstandbeine erschließen. Auch haben wir eine Freiland-Putenhaltung begonnen. Doch bald zeigte sich, dass es genügt, wenn wir uns auf die Schweine konzentrieren. Zumal sie den Ackerbau sehr gut ergänzen.

Schweine und viel Ackerbau

Die Schweine erhalten wir in jungem Alter von Naturland-Schweinzüchtern aus der Region. Rund 80 Prozent des Schweinefutters erzeugen wir selbst. Die Schweine bekommen Futtergetreide, wie Gerste, Weizen und Triticale, sowie Ackerbohnen, Mineralfutter, Kartoffeleiweiß und nicht zuletzt frisches Gras oder Kleegrassilage. Sie leben in einem offenen Stall, der über einen Auslauf ins Freie verfügt. Bei Kälte können sie mit Stroh eingestreute Hütten aufsuchen. Aber selbst bei Schneefall genießen sie oft den hellen und luftigen Auslaufbereich.

Garantiert ökologisch erzeugte Produkte

Wie jeder ökologisch wirtschaftende Betrieb wird auch unser Naturland Hof mindestens einmal jährlich auf die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung und zusätzlich der Naturland-Verbandsrichtlinien überprüft. Diese Kontrollen führt eine unabhängige, staatlich zugelassene Kontrollstelle durch, bei der unser Betrieb unter der Kontrollnummer D-BW-005-9005-AD geführt wird.

Weitere Informationen:

Website des Naturland Verbandes

Wie wir Wald und Boden nutzen

In der Landwirtschaft helfen mir ein Mitarbeiter – ein Lehrling und bei Bedarf auch unsere Kinder. In der Ernte unterstützt uns ein Lohnunternehmer. Die Äcker bestellen wir in der klassischen Fruchtfolge: Das heißt, wir pflanzen zunächst Hülsenfrüchte wie Klee oder Bohnen, die den Stickstoff aus der Luft binden und ihn dem Bodenleben zur Verfügung stellen. Davon profitieren die Pflanzen, die diese Fähigkeit nicht haben – als nächste Frucht folgt nämlich Getreide. Nach jedem sechsten Jahr beginnt die Fruchtfolge von neuem. Währenddessen arbeiten wir auch mit Zwischenfrüchten: zum Beispiel Wicken, verschiedene Kleearten, Senf, Buchweizen und Gräsern in unterschiedlichen Mischungen. Sie dienen als Gründüngung und verbessern den Boden und seine Struktur.

Den forstwirtschaftlichen Betrieb stemmt meine Frau Helen mit der Hilfe von Lohnunternehmern. Denn der Verkauf des Stamm- und Brennholzes stellt ein starkes Standbein des Hofes dar. Daneben pflegen wir den Wald wegen seiner vielfältigen Naturschutz- und Erholungsfunktionen. Wie in unserer Landwirtschaft, so wenden wir auch hier ökologische Grundsätze an. Zwar spielt die Fichte auch bei uns eine große Rolle. Aber das nur an geeigneten Standorten und in Mischung mit anderen Baumarten wie Buche, Ahorn, Tanne und Lärche. Wir betreuen unsere Wälder umsichtig, das heißt: bei uns wächst keine Monokultur, wir verwenden keine chemisch-synthetischen Schädlingsbekämpfungsmittel und wir schlagen das Holz schonend.

Hier kommt die Energie vom Acker

Seit 2004 haben wir am Hof eine kleine Biogas-Anlage. Wir "füttern" sie mit Kleegras und Schweinemist, bei deren Vergärung Biogas entsteht. Mit diesem wird ein Motor betrieben, der wiederum einen Generator zur Stromerzeugung antreibt. Da wir so 90 Prozent mehr Energie erzeugen als wir selbst brauchen, speisen wir den Ertrag ins öffentliche Netz ein. Die Motorabwärme nutzen wir zur Beheizung des Gärbehälters und für die Wohnhäuser auf unserem Hof. Außerdem können wir mit der Biogaswärme Getreide trocknen. Als Gärrückstand fällt Biogas-Gülle an, die wir wiederum als wertvollen Dünger auf unsere Felder aufbringen können. Weiteren Strom erzeugen wir seit 2002 mit unserer Photovoltaik-Anlage.

Im Zuge der ganzen Überlegungen in Richtung Nachhaltigkeit und Öko-Landbau kam uns auch die Idee, unsere Fahrzeuge mit Rapsöl zu befüllen. Deshalb haben wir unseren Pkw und die zwei Traktoren umgerüstet. So können wir jährlich mehrere tausend Liter Diesel durch regional erzeugtes Rapsöl ersetzen. Wir fahren klimaschonend und gewässerunschädlich.

Freizeit – Naturschutz und Ehrenamt

Auch im Naturschutz hat sich bei uns viel getan: Mein Vater hatte im Wald und auf den Feldern viele Feldgehölze und Feuchtbiotope angelegt und damit Lebensraum für zahlreiche, auch seltene Pflanzen und Tiere geschaffen. Zum Beispiel hat er Bäche aufgestaut und dadurch offene Wasserflächen geschaffen. Diese sind wiederum zum Teil verlandet und bilden spannende Sumpfgebiete. Daneben gibt es kleinere Streuobstflächen und größere Feuchtwiesen, mit denen wir an einem Landschaftspflege-Programm teilnehmen.

Alles in allem haben wir einfach alle Spaß an diesen Dingen. Und nicht nur ich pflege das weiter, was mein Vater begonnen hat: Jeder, der hier lebt, trägt seinen Teil dazu bei. So haben wir zum Beispiel seit vielen Jahren Nistkästen für Turmfalken und Behausungen für Wildbienen. Dabei sind es nicht nur meine Geschwister oder Freunde, die vorbeikommen und tüfteln oder basteln: Als Demonstrationsbetrieb ökologischer Landbau haben wir auch viele Schulen und Kindergärten, die uns besuchen und wissen wollen, wie wir arbeiten.

Wenn wir schon bei der Arbeit sind - Hobbies haben wir auch! Dazu gehören das Engagement von Helen in der Elternvertretung der Schule und meine Ehrenämter als Gemeinderat und zweiter Landesvorsitzender im Naturland-Verband. Außerdem arbeiten wir beide in einem Aktionsbündnis gegen Gentechnik im Landkreis mit. Nicht zuletzt pflegen wir zusammen mit den Kindern einen Gemüsegarten, ein paar Obstbäume und halten eine kleine Hühnerschar.

Fleisch und Getreide in Bio-Qualität

Wir betreiben ökologische Schweinemast im Rahmen des "VonHier"-Programms der Feneberg Lebensmittel GmbH. Das Unternehmen aus Kempten im Allgäu kauft unsere Schweine und vermarktet ihr Fleisch unter der regionalen Bio-Marke "VonHier".

Dinkel, Weizen, Hafer, Roggen und seit einiger Zeit auch Emmer werden über die Marktgesellschaft der Naturland Betriebe oder auch direkt an Bäcker vermarktet.

Ein Teil des Hofes ist Forstbetrieb. Der Wald wird nach ökologischen Grundsätzen bewirtschaftet und beherbergt verschiedene Baumarten wie Fichte, Lärche, Buche, Tanne und Ahorn.

Bio vor Ort

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