Betriebs-Porträt

Bioland-Hof Renz

Bioland-Hof Renz
Petra Renz
Lachen 2
88239 Wangen

07522 6103

Der Bioland-Hof Renz liefert frische Bio-Milch an die Molkerei Zurwies. Die Milch wird über das VonHier-Programm von Feneberg vermarktet.

Sehen wo's herkommt

Ein schöner, autarker Hof fast wie aus dem Bilderbuch

Dominik Wilhelm brannte schon immer für die Landwirtschaft, doch er hatte ein Problem: er war nicht auf einem Hof aufgewachsen. Die Chancen, einmal einen landwirtschaftlichen Betrieb selbstständig zu führen, standen also nicht besonders gut. Folglich begrub er seinen Traum zunächst und lernte Mechatroniker. Dass er heute den Bio-Hof der Familie Biggel aus Lachen im Westallgäu mit viel Herzblut und vollem Einsatz führt und damit nicht nur sich, sondern auch die Bauersfamilie glücklich macht, ist eine ungewöhnliche Geschichte.

Petra Renz, die Tochter von Monika und Alfred Biggel, übernahm den elterlichen Hof im idyllischen Westallgäu Anfang 2020. „Als meine Eltern sich zur Ruhe setzen wollten, haben wir verschiedene Szenarien durchgespielt“, erzählt Petra Renz. „Der Hof in Lachen ist ein schöner, autarker Hof und wird von unserer Familie seit vielen Generationen geführt. Wir wollten ihn also auf jeden Fall erhalten.“ Doch Petra Renz hat selbst einen Landwirt geheiratet und war bereits mit ihrem eigenen Milchvieh-Betrieb voll und ganz beschäftigt. Was also tun? An dieser Stelle kam Dominik Wilhelm ins Spiel. Familie Biggel kannte den jungen Mann aus dem Nachbardorf und wusste von seinem Traum vom eigenen Betrieb. In der Zwischenzeit hatte Dominik mehrere Sommer auf einer Alpe gearbeitet und schließlich sogar seinen Mechatroniker-Job an den Nagel gehängt und den Meister in Landwirtschaft gemacht. So kam es, dass die Biggels bei ihm anklopften und fragten, ob er Interesse hätte, auf dem Hof in Lachen Betriebsleiter zu werden. Er sagte begeistert zu und es entstand eine fruchtbare Zusammenarbeit. Alfred und Monika Biggel sind als Altenteile noch auf dem Hof dabei, Dominik betreibt den Hof aber eigenständig. „Er hat auch alle Entscheidungsfreiheit“, erzählt Petra Renz. „Es klappt echt gut und meine Eltern und Dominik kommen wirklich gut miteinander aus.“ 

Viel Platz und frische Allgäuer Luft für das Vieh

Auf dem Hof wird, wie in dieser Gegend üblich, von jeher traditionelle Milchviehhaltung betrieben. Die rund 30 Milchkühe und das Jungvieh sind die meiste Zeit des Jahres draußen auf der Weide. Die Wiesen sind so groß, dass die Tiere genügend Platz haben, um frisches Gras zu fressen und ihre Freiheit und die Allgäuer Luft zu genießen. Die insgesamt 44 Hektar Fläche geben so viel Nahrung her, dass die Tiere davon auch im Winter versorgt werden können. Silage wird bewusst nicht eingesetzt. Auch im Winter bekommen die Rinder ihre Portion Sonnenlicht, denn direkt an den Stall grenzt eine Koppel, auf die sie auch bei Schnee hinauskönnen. Der Stall ist ein geräumiger Boxenlaufstall, in dem die Tiere viel Platz haben und frei entscheiden können, wo sie liegen und ruhen oder wann und wo sie fressen möchten. So leben die Kühe artgerecht und sind selten krank. Wenn doch einmal etwas passiert, werden sie in erster Linie homöopathisch behandelt.

Öko-Grundsteine schon vor Jahrzehnten gelegt

Die Entscheidung, den Betrieb auf Bio umzustellen, reifte in Alfred und Monika Biggel bereits Ende der 80er Jahre. „Es schien meinen Eltern irgendwie selbstverständlich, denn sie haben nie damit geliebäugelt, aus ihrem Hof einen Intensivbetrieb zu machen“, erzählt Petra Renz. Also traten die Biggels 1989 dem Bioland-Verband bei.  Einen Öko-Grundstein hatte schon Jahrzehnte zuvor Alfred Biggels Großvater gelegt: Er pflanzte eine Streuobstwiese mit zirka 100 Bäumen an. Über die Jahre entwickelte sich ein artenreiches Biotop, das heute von Dominik Wilhelm gehegt und gepflegt wird. Im Herbst werden die Früchte verkauft, vermostet oder für die Herstellung von edlen Schnäpsen verwendet.

Und noch eine Art von Landschaftsschutz wird auf dem Lachener Hof ganz selbstverständlich betrieben: Auf der knapp drei Hektar großen Streuwiese wird Einstreu für den Stall erzeugt. Aufgrund der hohen Bodenfeuchtigkeit wachsen dort Pflanzen, die sehr viel Wasser aufnehmen können. Gerade wegen dieser Beschaffenheit stellen Streuwiesen einen besonderen, sehr artenreichen Lebensraum dar. Nur einmal im Jahr dürfen diese Flächen gemäht werden.

Petra Renz ist glücklich über den Werdegang des Hofes. „Ich war schon als Kind wahnsinnig gern bei der Hofarbeit dabei“, erinnert sie sich. „Ich bin froh, dass wir das alles so erhalten konnten und eine ideale Lösung für uns alle gefunden haben.“ Wenn übrigens einmal Not am Mann ist – zum Beispiel bei der Heuernte – dann packt die junge Mutter gemeinsam mit ihrem Mann natürlich gern mit an. „Unsere Höfe sind getrennt und jeder für sich autark – aber wir helfen uns schon gegenseitig mal aus", sagt sie schmunzelnd.

Bio vor Ort

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