Betriebs-Porträt

Bioland-Hof Buchner

Bioland-Hof Buchner
Richard Buchner
Uttenhofen 39
88299 Leutkirch

07563 8195

Familie Buchner bewirtschaftet einen Milchviehbetrieb im Allgäu.

Sehen wo's herkommt

Mit der Natur arbeiten statt Vollgas geben

Schon seit 1974 bewirtschafte ich, Peter Buchner, unseren Betrieb in Uttenhofen. Als ich ihn damals von meinen Eltern übernommen hatte, war ich gerade 22 Jahre alt. Aber als ältester Sohn wusste ich ohnehin, dass mein Weg hier vorgezeichnet ist. Ich liebe den Beruf als Landwirt und bin heute, mit der Erfahrung, sogar noch lieber Bauer als in der Anfangszeit. Dabei habe ich mich wie meine Eltern auf die Milchkuhhaltung spezialisiert. Seit 2001 führe ich den Hof als Öko-Betrieb.

Anfangs hatte ich noch konventionell gearbeitet und Vollgas gegeben, produzierte viel Milch und vermarktete mit Erfolg Rinder. Doch mit der Leistung gingen die Probleme nach oben: Das Füttern wurde aufwendiger, weil es auf die Produktion abgestimmt sein musste, die Weiden verlangten mehr und mehr nach zusätzlicher Behandlung und die Tiere wurden zunehmend anfälliger, so dass die Kosten für den Tierarzt stiegen. Irgendwann wurde mir klar, dass das nicht mein Weg ist.

Der Öko-Landbau hingegen hatte mir schon immer gefallen, und bei einigen Kollegen sah ich, dass die Landwirtschaft mit der Natur und nicht gegen sie sehr gut funktioniert. So verstärkte ich den Kontakt zu ihnen, bildete mich weiter und wartete auf Flächen, damit ich meinen Betrieb auf eine für den Öko-Landbau geeignete Größe bringen konnte.

So sehen gesunde Kreisläufe aus

Für Öko-Landwirte sind geschlossene Kreisläufe sehr wichtig. Das ist einer der Gründe, weshalb ich zunächst auf weitere Flächen warten musste. Wir halten nur so viele Tiere, wie wir von den Wiesen versorgen können, und bringen lediglich das an Dünger aus, was die Tiere ausscheiden. Unsere Weiden bekommen also nur Mist und Gülle, da wir chemisch-synthetische Behandlungsmittel weder draußen noch im Stall verwenden.

Wir bewirtschaften 37 Hektar Grünland und halten 37 Milchkühe plus 30 Jungtiere, so dass ein ausgewogenes Verhältnis von Tier zu Fläche vorliegt. Die warmen Monate verbringen unsere Rinder viel im Freien, wo sie sich ihr Futter aus Gras und Kräutern selbst zusammensuchen können. Dort, wo sie nicht weiden, ernten wir frisches Gras, das wir zum einen im Stall verfüttern, zum anderen zu Futter für den Winter verarbeiten; wir erzeugen daraus Heu (so heißt der erste Schnitt der Wiesen) und Öhmd (so heißen der zweite und die folgenden Schnitte).

Zur Kräftigung erhalten die Rinder Bio-Getreide, dessen Fütterung ich über Transponder steuere: Jede Kuh trägt ein Halsband mit einem Sender, und dieser regelt, wie viel Getreide das Tier erhält. Er stimmt also Leistung und Futtermenge aufeinander ab.

Damit es den Tieren gut geht

Gute Beziehungen pflegen wir zu Nachbarn und Kollegen. Zum Beispiel zu dem ehemaligen Landwirt, von dem wir Wiesen gepachtet haben: Dort lassen wir die Jungtiere weiden. Sie sind Tag und Nacht im Freien. Da die Flächen von unserem Hof etwas entfernt liegen, schaut der Kollege nach ihnen und hilft uns, wenn einmal etwas anliegt.

Überhaupt ist es mir sehr wichtig, dass es den Tieren gut geht. Wenn es im Sommer draußen zu heiß ist, lasse ich sie lieber über Nacht ins Freie, so dass sie tagsüber im Stall vor Hitze, Bremsen und Fliegen geschützt sind. Der Stall ist ein geräumiger Laufstall mit Liegebuchten und weicher Tiefeinstreu, wo sie bequem ruhen können.

Wenn eine Geburt ansteht, holen wir die Kuh kurz vorher in eine Abkalbebox, wo sie bequem und in Ruhe liegen und ihr Kalb zur Welt bringen kann. Die Wochen davor verbringen die trächtigen Tiere, vor allem im Winter, in unserem zweiten Stall, einem Außenklima-Stall. An diesen grenzt ein Laufhof, den sie gern nutzen – vor allem, wenn Schnee gefallen ist: Würde der bis zum Bauch reichen, gingen sie auch bis zum Bauch hinein!

Garantiert ökologisch erzeugte Produkte

Wie jeder ökologisch wirtschaftende Betrieb wird auch unser Bioland-Hof mindestens einmal jährlich auf die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung und zusätzlich der Bioland-Verbandsrichtlinien überprüft. Diese Kontrollen führt eine unabhängige, staatlich zugelassene Kontrollstelle durch, bei der unser Betrieb unter der Kontrollnummer DE-BW-006-13952-AD geführt wird.

Weitere Informationen:

Website des Bioland-Verbandes

Unser Einsatz jenseits der Stalltür

Selbstverständlich endet unser Engagement für Tier und Umwelt nicht an der Stalltür. Wir haben zum Beispiel eine Hecke angelegt, in der viele verschiedene Tier- und Pflanzenarten ein Zuhause gefunden haben. Ein ebenso wichtiges Biotop ist unsere Streuobstwiese, von wo wir jedes Jahr leckeres Obst für Apfelsaft ernten. Daneben gibt es einen kleinen Garten, und nicht zuletzt pflege ich eine Feuchtwiese: Sie steht wie die Hecke und die Obstwiese unter besonderem Schutz. Ich mähe sie nur einmal im Jahr, um Futter oder Einstreu zu gewinnen.

Unser Wohnhaus heizen wir komplett mit Holz, das wir aus unseren zweieinhalb Hektar Wald holen. Ebenso nutzen wir Sonnenenergie und arbeiten mit Wärmerückgewinnung aus der Milchkühlung. Die Sonnenstrahlen werden von einem Solarkollektor gesammelt, der unser Wasser erwärmt, und eine Fotovoltaikanlage erzeugt Strom und speist ihn ins öffentliche Netz.

Viele Gedanken um die Zukunft

Wenn ich "wir" schreibe, dann meine ich damit vor allem meine Frau Rita und mich. Seit der Hochzeit 1978 sind wir ein unschlagbares Duo. Zwar steht hinter uns eine 16 Hände starke Nachwuchsmannschaft, doch noch orientieren sich unsere Kinder in Ruhe, welche Berufe ihnen liegen. So steht derzeit nicht fest, wer einmal den Hof übernehmen wird.

Ich drücke fest die Daumen, dass sich die Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft bald wieder ändern. Zwar macht der Beruf ungemein Spaß, doch die Situation vor allem für uns Milchbauern ist einfach schwierig. Geld allein darf da nicht mehr die Motivation sein; ohne Begeisterung geht es nicht mehr. Das war damals, als ich den Hof übernommen habe, noch nicht so, und ich hoffe, dass ich eines Tages meinen Kindern wieder ruhigen Gewissens dazu raten kann.

Was nämlich rundum stimmt, das ist unsere wunderbare Lage. Uttenhofen, ein Weiler der Stadt Leutkirch, liegt im sanfthügeligen, durch Wald und Wiesen geprägten Westallgäu. Unser Haus steht zwar nur fünf Kilometer von der nächsten Autobahn entfernt, doch absolut ruhig inmitten grüner Wiesen. Die Lage als Einzelhof ist typisch für die Gegend, wir sind fast überall von Baumgruppen und Wald umgeben.

Zwar bleibt uns wenig Zeit für Hobbys, doch haben wir uns beide der Musik verschrieben. Ich spiele seit über 40 Jahren in der hiesigen Musikkapelle das Flügelhorn, Rita ist als Organistin in mehreren Gemeinden gefragt. Daneben leitet sie den örtlichen Kinderchor und singt im Opernchor sowie im Wangener Oratorienchor.

Allgäuer Bio-Milch für Milchprodukte "mit Gesicht"

Lieferant Zurwies Frische GmbH

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