Betriebs-Porträt

Biohof Schütterle

Biohof Schütterle
Severin Schütterle
Friedrichshafener Straße 99/1
88214 Ravensburg

0751 61829

info(at)biohof-schuetterle.de
www.biohof-schuetterle.de

Familie Schütterle erzeugt unter anderem Bio-Äpfel, die unter der Marke VonHier in den Filialen der Feneberg-Märkte verkauft werden.

Sehen wo's herkommt

Severin Schütterle ist gleichzeitig Quereinsteiger und doch tief in der Landwirtschaft verwurzelt. Denn er wuchs auf dem Bio-Hof seiner Eltern am Bodensee auf, entschied sich nach der Schule aber zunächst für einen anderen Weg. Er machte eine Ausbildung zum Elektrotechniker und wurde Ingenieur. „Aber schon nach dem Studium habe ich gemerkt, dass mir die Landwirtschaft doch gut gefällt“, erzählt Severin Schütterle. Er sattelte also noch eine Ausbildung zum Obstbauer obendrauf. Heute hat der 31-Jährige seine beiden Berufe vereint: Er arbeitet Teilzeit als Ingenieur  und betreibt die Landwirtschaft im Nebenerwerb.

Der Hof der Schütterles liegt in Untereschach, südlich von Ravensburg, und hat eine lange Geschichte. Mindestens zehn Generationen lässt er sich zurückverfolgen, bis ins Jahr 1684. Als Severins Vater Georg Schütterle in den 70er Jahren den elterlichen Bauernhof übernahm, kümmerte er sich zunächst um die Obstwiesen, die Kartoffeläcker und das Milchvieh. Doch er suchte nach einer neuen Bewirtschaftungsform für seinen Hof. Der damals 44-jährige Bauer entschied sich dafür, naturnah zu arbeiten. Er stellte den Betrieb auf Ökolandbau um, gab die Kühe ab, legte Obstplantagen an und verstärkte den Anbau von Kartoffeln. Georg Schütterle setzte  auf Vielfalt und die Arbeit mit Fruchtfolgen. Blühstreifen und Feldgehölze an den Ackerrändern sollten vielen Tieren ein Zuhause bieten, die zugleich Fressfeind so mancher Schädlinge sind.

Im Jahr 2017 stieg Sohn Severin mit ein. Er hatte inzwischen seine Ausbildung zum Obstbauer abgeschlossen und bereits im Betrieb mitgeholfen. Trotzdem wurde es ein hartes Jahr für die Familie: „2017 war das Frostjahr, wir hatten keinen Ertrag“, erinnert sich Severin Schütterle mit Schrecken an diese Zeit. „Das ist so, wie wenn man ein Jahr lang kein Gehalt für seine Arbeit bekommt.“ Er war Anfang 30 und stand vor eine schweren Entscheidung: Sollte er den Hof übernehmen, trotz der Risiken, die ein Leben in der Landwirtschaft mit sich bringt? Würden künftige Wetterkapriolen die Lage noch verschärfen? „Ich habe beschlossen, meinen alten Job zu behalten und den Betrieb im Nebenerwerb zu weiterführen“, erzählt Severin Schütterle. Unterstützung fand und findet er in seiner Frau Daniela, die bei der Pflege der Plantagen und der Ernte mit anpackt.

Beim Obstanbau ist oft Handarbeit gefragt. Zum Beispiel beim Auszählen der Schädlinge, die die Plantagen bedrohen könnten. Dann muss Severin Schütterle mit wachen Augen durch die Baumreihen gehen, Blüten pflücken und aufschneiden oder spezielle Fallen aufstellen. Nisten sich zu viele Schädlinge ein, gilt es schnell zu reagieren, noch bevor die Pflanzen oder Früchte Schaden nehmen. Im Winter und im Frühjahr stehen vor allem der Baumschnitt an, aber auch die Obstlagerung und alles, was zum Vertrieb der Äpfel gehört. Wenn später im Jahr die Blüten kommen, besteht die Arbeit vor allem im Ausdünnen der Äpfel und Regulieren der Triebe.

Die Früchte der Schütterles wachsen auf acht Hektar. Die Familie will den Betrieb zukunftsfähig aufstellen, unter anderem durch die Auswahl der Sorten. „Ich setze auf robuste und schorfwiderstandsfähige Sorten wie Topaz, Collina und Santana, die von sich aus weniger anfällig sind“, erklärt Severin Schütterle. Aber er richtet sich auch nach der Nachfrage der Kunden: „Die Sorte Natyra ist zurzeit sehr beliebt“. Hier muss der Junglandwirt immer wieder tüfteln und ausprobieren, bis er die optimalen Anbaubedingungen geschaffen hat, damit eine neue Sorte gut gedeiht.

Auch wenn das Leben mit zwei Berufen mitunter anstrengend ist: bereut hat Severin Schütterle es nicht, den elterlichen Hof übernommen zu haben. „Ich möchte meinen Nachkommen einen lebenswerten Planeten hinterlassen“, sagt er. „Und der Biolandbau ist ein Beitrag, den ich dazu leisten kann. Da bin ich Idealist.“

Bio vor Ort

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