Betriebs-Porträt

Bioland-Hof Kronenberger

Bioland-Hof Kronenberger
Josef Kronenberger
Schregsberg 6
88287 Grünkraut

Familie Kronenberger baut in der Bodenseeregion Bio-Äpfel "mit Gesicht" an.

Sehen wo's herkommt

Öko-Landwirtschaft mit Kühen und Äpfeln

Das kleine Gerät, das Lena gerade auf dem Küchentisch aufgestellt hat, ähnelt ein bisschen den ganz alten Bleistiftspitzern. Doch bei Kronenbergers werden keine Stifte, sondern Äpfel eingespannt, bevor die Kurbel rechts an der Seite gedreht wird. Jetzt entnimmt Lena einen spiralförmig geteilten und perfekt entkernten Apfel. "Seit wir das Gerät haben, essen alle im Haus mehr Äpfel!", sagt Maria Kronenberger. Sie und ihr Mann Josef betreiben in Schregsberg, einem Weiler von Grünkraut, einen Öko-Bauernhof und kümmern sich um rund 150 Obstbäume.

Tochter Lena stellt das appetitliche Obst auf den Tisch und lädt zum Probieren ein. "Die sind aber nicht vom Hof", erläutert ihre Mama. Sie hilft ab und zu in einem Obstbetrieb am Ort und hat die Früchte von dort mitgebracht. Hauptsächlich arbeitet Maria am Hof: Sie pflegt die Obstbäume, versorgt die Wiesen und Äcker und betreut die 25 Milchkühe und deren Nachwuchs. Für Josef hingegen bedeutet der Hof den Zweitberuf, denn er arbeitet in Vollzeit am örtlichen Bauhof. Doch die beiden teilen sich so gut in ihre Tätigkeiten ein, dass sogar etwas Zeit für Hobbys und Urlaub mit den beiden Kindern bleibt.

Hier haben Rinder sogar Namen

"Den Hof haben wir 1997 von Josefs Eltern übernommen", erzählt Maria. Damals ging der Senior in Rente, und wie es in bäuerlichen Familien üblich ist, übergab er den Hof an die junge Generation. Für Maria bedeutete das eine große Umstellung: Zwar ist sie in einer kleinen Landwirtschaft aufgewachsen, doch sie hatte einen anderen Beruf erlernt. "Kommen Sie, die Heidi hat Zwillinge bekommen!", fordert die rührige Landwirtin zum Besuch des Stalles auf. Das große Gebäude steht seit 2010, sein Holz sieht noch aus wie frisch verbaut; nichts ist grau, nichts verblichen. Seit 2003 arbeitet die Familie nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus, 2005 erfolgte die Anerkennung als Bioland-Betrieb.

Zwillinge bei Kühen bedeuten immer ein außergewöhnliches Ereignis. Entsprechend aufgeweckt wirkt die ganze Damenriege. "Sonst sind sie viel ruhiger", weiß Maria. Im Moment liegt keines der Tiere wiederkäuend am Boden, sondern sie laufen der Landwirtin vom Laufhof ins Stallinnere nach, um zu sehen, was geschieht. Ganz am Ende, in einem abgetrennten Bereich ruht die Mutterkuh, während eines der Kälbchen gerade staksig um sein neu gewonnenes Gleichgewicht kämpft.

"Bei Paula ist es auch bald soweit." Die Bäuerin zeigt auf die zweite, trächtige Kuh in diesem separaten Bereich. Sie weiß von allen Kühen die Namen, dabei ist es eher ungewöhnlich, dass die Tiere überhaupt welche bekommen. "Für uns gehört's dazu", sagt Maria. Dann weist sie in den Stall: ein moderner Laufstall mit viel Platz für die Tiere. "Im Winter gehen sie auch gern in den Laufhof." Dort lassen sie sich die Sonne auf den Rücken scheinen oder kosten Schneeflocken. "Aber sobald das Wetter und die Wiesen es erlauben, dürfen sie hinaus auf die Weiden."

Als Öko-Kühe erhalten sie vorwiegend hofeigenes Futter, bei dessen Erzeugung weder chemisch-synthetische Pflanzenbehandlungs- noch Düngemittel verwendet werden. Im Sommer fressen sie vor allem das frische Grün der Wiesen, im Winter gibt es getrocknetes Heu, selbst gemachte Futterpellets und Silage. Die 14 Hektar Grünland reichen beinahe aus, um die Tiere davon zu versorgen. Was noch fehlt, kaufen Kronenbergers bei einem Öko-Kollegen zu. Neben den Wiesen bestellt die Familie auch Ackerflächen und gewinnt dort vor allem Kleegras und Getreide, was den Speiseplan der Kühe ergänzt.

Streuobstwiesen sind etwas Besonderes

Auch vier Hektar Wald sind Teil der Hofflächen, und so können die Kronenbergers viel mit Holz heizen. Außerdem erzeugen sie Strom: mit Fotovoltaikanlagen auf den Dächern der Liegehalle und der Brennerei. Während die Familie den Strom ins öffentliche Netz einspeist, gibt sie ihren selbst gebrannten Obstler vor allem an den Großhandel ab.

"Wir haben zwar viele Obstbäume, aber der Ertrag ist nicht steuerbar", erzählt Maria. So dicht an der Grenze zum Allgäu und durch den am Hof angrenzenden Wald mache ihnen das rauere Klima manchmal einen Strich durch die Rechnung. Zudem werden Hochstämme anders gepflegt als Plantagenbäume. Spritzen, düngen, Blüten ausdünnen – all das passiert bei Hochstämmen nicht. "Aber wir pflanzen immer wieder neue Bäume", betont Maria. So entstehen artenreiche Wiesen, auf denen sich alte und junge Stämme von Birne bis Apfel aneinanderreihen. Naturräume wie diese gehören heute zu den am stärksten gefährdeten Biotopen Mitteleuropas.

Apfelernte ist Handarbeit

Die Wiesen der Kronenbergers fördert und schützt das Land Baden-Württemberg im Rahmen des Marktentlastungs- und Kulturlandschaftsausgleichs MEKA. Doch trotz alldem bleibt eine außergewöhnliche Arbeit bei der Familie: Jedes Jahr im Herbst müssen die Früchte von Hand aufgelesen werden. "Das ist vor allem mein Job", sagt Maria. Während der sechs Wochen Haupterntezeit ist sie fast täglich auf den Wiesen unterwegs und liest die Äpfel vom Boden auf: "Mir macht das Spaß!"

Garantiert ökologisch erzeugte Produkte

Wie jeder ökologisch wirtschaftende Betrieb wird auch der Bioland-Hof Kronenberger mindestens einmal jährlich auf die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung und zusätzlich der Bioland-Verbandsrichtlinien überprüft. Diese Kontrollen führt eine unabhängige, staatlich zugelassene Kontrollstelle durch, bei der der Betrieb unter der Kontrollnummer DE-BW-006-10050-AD geführt wird.

Weitere Informationen:

Website des Bioland-Verbandes

Bio-Äpfel "mit Gesicht" für VonHier- Apfelsaft

Einen Teil der Äpfel vermarktet die Familie Kronenberger über die Feneberg Lebensmittel GmbH. Das Unternehmen aus Kempten im Allgäu bietet die daraus hergestellten Produkte "mit Gesicht" in den Feneberg-Filialen unter der regionalen Bio-Marke VonHier an.

Einen kleinen Teil des Obstes verarbeiten die Kronenbergers in ihrer eigenen Brennerei zu Obstler, den sie an den Großhandel verkaufen.

Die Bio-Milch der Kühe wird an eine Molkerei in der Region geliefert.

Bio vor Ort

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