Betriebs-Porträt

Biolandhof Rösslerhof

Bioland-Hof Güldenberg
Bianka und Gereon Güldenberg
Rösslerhof
88281 Schlier

0751 45619
0751 45661

mail(at)roesslerhof.de
www.roesslerhof.de

Das Ehepaar Güldenberg bewirtschaftet den traditionsreichen Rösslerhof in Schlier bei Ravensburg. Sie bauen Getreide und Futterpflanzen an, halten Rinder und kümmern sich um zahlreiche Streuobstbäume.

Sehen wo's herkommt

Hof mit 750 Jahren Vergangenheit

Das Ehepaar Güldenberg bewirtschaftet mit einem Angestellten und zwei Azubis rund 130 Hektar Fläche. Sie bauen Getreide und Futterpflanzen an, halten Rinder und kümmern sich um rund 250 Streuobstbäume direkt am Rösslerweiher. Mit der Übernahme des Rösslerhofes traten die Güldenbergs ein traditionsreiches Erbe an. Die Geschichte des Hofes in Schlier nordöstlich von Ravensburg ist eng mit der des Klosters Weingarten verbunden. Im 13. Jahrhundert gründete der Abt das Gut: Die Wälder lieferten Holz, die Wiesen und Felder dienten der Tierhaltung und dem Feldbau, später wurde dann der Weiher zur Fischzucht genutzt. So blieb das - mit einer Unterbrechung im 19. Jahrhundert - bis in die 1970er Jahre, als den Mönchen der Nachwuchs fehlte und sie den Betrieb nicht mehr halten konnten.

1981 verpachteten sie den Hof an eine Bauernfamilie, die im Zuge der Übernahme vieles änderte. So stellte sie den Betrieb noch im selben Jahr auf Öko-Landbau um und begann drei Jahre später, aus der selbst erzeugten Milch eigenen Emmentaler herzustellen. Damit war der Rösslerhof ein Vorreiter: erster Bio-Betrieb im Landkreis Ravensburg, einer der Bio-Pionierbetriebe in Europa und zugleich Hersteller des ersten Bio-Hartkäses auf dem europäischen Markt. 1998 traten die Güldenbergs als Pächter in die Fußstapfen der Pioniere.

In der Vielfalt den Erfolg gefunden

Als 2009 die Benediktiner das Kloster schlossen, kaufte die Familie den Hof. Dann hat Gereon Güldenberg die Betriebszweige Gärtnerei, Imkerei und Hofladen ausgegliedert und verpachtet, denn sein Reich ist ohnehin die Landwirtschaft: Die Güldenbergs kümmern sich um 80 Milchkühe und deren Nachwuchs, die sie ausschließlich mit hofeigenem Futter versorgen. Daneben bauen sie Getreide für ihre inzwischen auch überregional bekannten und beliebten Mehle und Mehlspezialitäten an. Nicht zuletzt setzen sie die Tradition der Käse-Herstellung fort.

Wie schon ihre Vorgänger bringen sie dazu ihre Milch in eine nur sechs Kilometer entfernte Familien-Käserei, wo nach Schweizer Rezeptur der herzhafte Hartkäse entsteht, den es dann im Hofladen zu kaufen gibt. Dort bieten die Güldenbergs auch ihre Mehle an, deren Verpackung seit 2006 sogar ein inzwischen etabliertes Rösslerhof-Markenzeichen ziert.

Mit Apfelwiesen die Umwelt schützen

Ein weiterer Betriebszweig ist der Anbau von Streuobst. Gereon Güldenberg macht das nicht nur, weil er als Öko-Bauer diese inzwischen selten gewordene Form der Landwirtschaft unterstützen will. Er schätzt auch das Aroma der alten und zum Teil seltenen Obstsorten sehr. Auf seinen Wiesen wachsen regional typische Arten wie Brettacher, Bohnapfel, Goldparmäne und Cox Orange.

Im Unterschied zu den Obstplantagen wachsen diese Bäume hochstämmig, sie werden also nicht so geschnitten, dass sie klein bleiben und in die Breite gehen. So ergibt sich eine Doppelnutzung der Wiese: oben Obst, unten Gras für die Tiere. Weil die Bäume nicht an Leistung gemessen werden, stehen sie zum Teil 100 Jahre und so entfaltet sich dort ein artenreiches Pflanzen- und Tierreich, weshalb Streuobstwiesen zu den artenreichsten Biotopen Mitteleuropas gehören.

Die Arbeit fällt bei Weitem nicht so intensiv aus wie die in Obstplantagen. Hin und wieder ist ein Baumschnitt nötig, damit das Obst gut wachsen kann, und kontinuierlich werden Bäume nachgepflanzt. Aber die eigentliche Hauptarbeit steht erst im Herbst an, wenn die Äpfel von den Bäumen fallen und von Hand vom Boden aufgelesen werden. Einen Teil isst und vermostet die Familie selbst, das meiste geht jedoch in den Verkauf.

Viel Abwechslung auch auf den Feldern

Wie auf diesen Obstwiesen setzen Güldenbergs auf keiner ihrer Flächen chemisch-synthetische Spritz- oder Düngemittel ein. Als Öko-Landwirte arbeiten sie mit anderen Methoden. So leben auch ihre Tiere rundum artgerecht, verbringen die meiste Zeit im Freien und sogar im Winter können sie von ihrem geräumigen Laufstall in einen Laufhof treten und dort die frische Luft genießen. Da sie nur Futter vom Hof erhalten, ist gewährleistet, dass ihr Speiseplan komplett "Bio" ist, was Güldenbergs wiederum Gewissheit gibt, nur beste Bio-Milch und Bio-Fleisch zu produzieren.

Weil für Öko-Bauern der geschlossene Betriebskreislauf eine wichtige Rolle spielt, nimmt das Paar den Mist ihrer Tiere als natürliches Düngemittel. Außerdem stärken sie den Boden, indem sie mit Fruchtfolgen arbeiten. Das heißt, die Kulturen werden so angebaut, dass für die nächstfolgende Kultur immer genügend Nährstoffe in der Erde stecken. Den Auftakt bildet Kleegras, weil es den Boden lockert und über sein Wurzelwerk Stickstoff darin anreichert.

Dann folgt bei Güldenbergs Futtermais, an den sich Weizen anschließt. Als nächste Kultur bringen sie Hanf oder Ackerbohnen aus, zuletzt Dinkel, bevor der Kreislauf wieder von vorn startet. Wenn sich dabei unerwünschte Kräuter unter die Kulturen mischen, müssen die Landwirte zu Hacke und Striegel greifen, denn Vertilger spritzen dürfen sie nicht. Insgesamt 40 Hektar Acker werden so bewirtschaftet. Die anderen Flächen am Hof sind Grünland; das heißt, hier weiden die Kühe oder es wird gemäht, um Heu für den Winter zu gewinnen.

 

Ein typischer Teil von Oberschwaben

Güldenberg ist stolz auf seine Wirtschaftsweise: "Wir arbeiten ohne Betriebsmittel von außen", betont er. Die Mannschaft vom Rösslerhof schafft es also, mit der Natur so umzugehen, dass die Erträge stimmen ohne mit zugekauften Rohstoffen oder Substanzen regulierend eingreifen zu müssen. "Ich kann die Dinge aus eigener Kraft erzeugen." Das liegt auch daran, dass sich der Hof in einem intakten Öko-System befindet, wo zum Beispiel genügend Insekten oder Vögel leben, die natürliche Fressfeinde bestimmter Pflanzenschädlinge sind.

Gut ein Drittel der Flächen sind zum Beispiel Niedermoorwiesen, die wegen ihrer Artenvielfalt nur einmal im Jahr gemäht werden dürfen. Zudem pflegt Güldenberg mehrere alte Hecken, die ebenfalls einer Vielzahl an Pflanzen und Tieren ein Zuhause bieten und die Äcker und Wiesen miteinander vernetzen. Dem gleichen Zwecke dienen die vielen Steinhaufen und einzelne Bäume an den Ackerrändern.

Nicht zuletzt pflegt der Landwirt die Uferzonen des Weihers. Er weiß, dass er damit nicht nur zum Umweltschutz, sondern auch zur Pflege des Landschaftsbildes von Oberschwaben beiträgt. "Viele Kollegen betreuen so wie wir Streuobstwiesen, Hecken oder Feldraine. Das macht auch das Reizvolle der Gegend hier aus." Wen wundert es, dass sein "Bilderbuch-Betrieb" es bis in ein Biologie-Schulbuch geschafft hat.

Viele kommen zu Besuch; zum einen, weil sie im Buch über den Hof gelesen haben, zum anderen, weil der Rösslerhof sehr bekannt ist. Pro Jahr kommen 40 bis 50 Schulklassen, um sich das altehrwürdige Gut und den Öko-Landbau anzusehen. Doch mit Kindern kommen Güldenbergs gut klar, denn sie haben selbst drei Racker im Haus.

In seiner Freizeit engagiert sich Gereon Güldenberg als Kreisrat des Landkreises Ravensburg, als Gruppenvertreter der Bioland-Gruppe Allgäu-Oberschwaben und im Rotary-Club von Weingarten.

Garantiert ökologisch erzeugte Produkte

Wie jeder ökologisch wirtschaftende Betrieb wird auch unser Bioland-Hof mindestens einmal jährlich auf die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung und zusätzlich der Bioland Verbandsrichtlinien überprüft. Diese Kontrollen führt eine unabhängige, staatlich zugelassene Kontrollstelle durch, bei der unser Betrieb unter der Kontrollnummer DE-BW-006-13403-ABD geführt wird.

Weitere Informationen:

Website des Bioland-Verbandes

Streuobst, Rinder und viel mehr

Unser Obst vermarkten wir zum größten Teil an die Feneberg Lebensmittel GmbH. Das Unternehmen aus Kempten im Allgäu bietet unsere Bio-Erzeugnisse "mit Gesicht" in den Feneberg-Filialen unter der regionalen Bio-Marke VonHier an. Teilweise wird das Obst auch regional versaftet und fließt als VonHier-Getränk in die Feneberg-Abfüllungen.

Was Güldenbergs nicht als Futtergetreide verwenden, veredeln sie zu schwäbischen Mehlspezialitäten aus Dinkel, Weizen und Roggen, wobei sie auf regionale Mühlen zugreifen. Außerdem liefern sie Dinkel an den Martinshof im Österreichischen Vorarlberg, der daraus unter anderem Nudeln und Dinkelprodukte für das VonHier-Programm der Feneberg Lebensmittel GmbH in Kempten erzeugt.

Daneben produziert der Rösslerhof Honigerzeugnisse, Gemüse und Hanföl, aber auch Milch und Rindfleisch sowie Wurst von den eigenen Tieren. Die Milch liefert Familie Güldenberg zusammen mit weiteren Öko-Betrieben der Erzeugergemeinschaft Rösslerhof an eine benachbarte Käserei, die daraus "Rösslerhof Emmentaler" und Butter herstellt. Blumenfreunde können sich auf dem Rösslerhof sogar einen Strauß selbst pflücken: auf einem Feld mit über 50 Blumenarten.

Die selbst erzeugten Produkte vermarktet der Rösslerhof auch über den Hofladen, einen Abo-Kisten-Service sowie an den Handel: Naturkostläden und Bio-Supermärkte, die die Marke "Regional ist 1. Wahl" führen.

Hofladen

Öffnungszeiten

  • Dienstag und Freitag von 15.00 bis 19.00 Uhr
  • Donnerstag von 9.00 bis 13.00 Uhr

Sortiment

Aus eigener Herstellung: Frisches Fleisch und frische Wurst von eigenen Rösslerhof-Rindern, hofeigener Emmentaler, frisches Getreide (Dinkel, Roggen, Weizen) als offenes Korn oder als Mehl, Gemüse und Obst vom Rösslerhof und von den umliegenden Bioland- sowie Demeter-Höfen.
Ergänzt durch viele Produkte aus ökologischer Herstellung: umfangreiches Trockensortiment wie Nudeln, Müsli und Tee, Milchprodukte, Säfte, Wein und Bier, Brot und Backwaren, verschiedene Käse sowie Käseplatten für Partys und Feiern, Geflügelprodukte von einem Biolandhof, Schweinefleisch auf Bestellung, Südfrüchte, Gewürze, Soßen, Essig und Öle, Kaffee und Tee, Süßwaren und Snacks.

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