Betriebs-Porträt

Naturland Hof Weißkopf

Naturland Hof Weißkopf
Eberhard Weißkopf
Unseburger Chaussee
39171 Altenweddingen

039205 23248

Sehen wo's herkommt

Weiter Blick und gute Böden

Blau und golden sind die Farben von Altenweddingen im Bördekreis, blau wie der Börde-Himmel und golden wie Getreideähren unser Wappen, das einen Apfelbaum zeigt. Unser Betrieb liegt außerhalb des gut 2.000 Einwohner zählenden Ortes. Gemeinsam mit drei Ganztags- und zwei Halbtagskräften bewirtschafte ich, Eberhard Weißkopf, rund 600 Hektar Land nach Naturland Richtlinien. Wir bauen eine Vielfalt an Hülsenfrüchten, Kartoffeln, Gemüse, Kräutern und Getreide an. Meine Frau Jeannette und ich haben drei Töchter, von denen zwei bereits erwachsen sind. Neben der Landwirtschaft züchten wir Friesen, eine besondere Pferderasse.

Hier bei uns fällt der Himmel auf die Erde. Man sieht montags, wer am Wochenende zu Besuch kommt: Es ist flach, flacher, am flachsten. Kilometerweit ruht der Blick, ohne dass sich ihm auch nur ein Baum in den Weg stellt. Ich bin hier in einer Bauernfamilie aufgewachsen. Die Weißkopfs waren – unterbrochen durch den Sozialismus, der die Verstaatlichung der Landwirtschaft in der DDR mit sich brachte und private Landwirtschaft nicht duldete – schon immer Bauern. Mehr als einen Spaten gab es nicht auf dem Hof, als wir neu anfingen. Das war damals schon recht abenteuerlich, alles neu aufzubauen.

Mit unseren guten Böden haben wir Glück. Aber genau deshalb gibt es in unserer Gegend auch kaum Hecken und Wälder. Die Kehrseite der qualitativ hochwertigsten Böden, die Deutschland zu bieten hat, zeigt sich rings um unseren Betrieb in Gestalt einer Agrarlandschaft, die weltweit immer mehr Probleme aufwirft. Deshalb habe ich mich für den Bio-Landbau entschieden.

Fachliche und persönliche Beweggründe

Für mich als Bio-Landwirt ist es notwendig, eine auf den Boden abgestimmte Fruchtfolge einzuhalten. Die Fruchtfolge beschreibt die Reihenfolge der Nutzpflanzenarten, die im Ablauf der Vegetationsperiode und der Jahre angebaut werden.

Es geht auch anders, aber nicht natürlich und auch nicht dauerhaft. Das muss jedem klar sein, der eine emotionale Verbindung zum Erdboden hat. Die Bodenfruchtbarkeit nimmt bei einseitigem Anbau nur weniger Kulturen dauerhaft ab. Außerdem nimmt die Artenvielfalt ab, wenn mit chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln und Düngemitteln gearbeitet wird.

Mir macht die tägliche Herausforderung ohne solche Mittel und im Einklang mit der Natur zu arbeiten viel mehr Spaß. Letztlich sind persönliche Beweggründe immer entscheidend, vorneweg die Einstellung und das Verhältnis zur Natur. Den letzten "Schubs" zur Umstellung gab uns die Erkrankung eines unserer Kinder. Es kann nicht gut sein, mit Dingen zu hantieren, die den Menschen nicht gut tun. Dass sich die Spritzmittel im Boden größtenteils abbauen, ist richtig, aber nur die halbe Wahrheit, weil sie sich langfristig doch Rückstände in den unteren Bodenschichten anreichern. Das sollte mehr Landwirten bekannt sein. Oftmals wird eine mangelhafte Fruchtbarkeit oder auch das Erosions- und Verschlemmungsproblem, das wir hier im Osten zunehmend haben, immer noch auf das schlechte Wetter geschoben. Dabei schaden Spritzmittel und eine Landschaft, in der der Wind an keinem Zweig hängen bleibt, Mensch, Tier und Pflanze.

Vielfalt ist Programm

Auf etwa der Hälfte der Flächen bauen wir Getreide an, ansonsten Erbsen, Ackerbohnen, Zwiebeln, Sojabohnen, Majoran, Getreide, Raps und andere Kulturen, die maßgeblich die Bodenfruchtbarkeit stärken. Den Majoran liefern wir an die Majoranwerke in Aschersleben, die sich auf den Anbau und die Produktion, die Lagerung und den Vertrieb von einheimischen Gewürzen und Gewürzbestandteilen spezialisiert haben.

600 Hektar Land sind hier bei uns ein Pappenstiel, aber tatsächlich ist der nährstoffreiche Lößlehm, den ich regelmäßig probeweise mit dem Spaten aushebe, fast schwarz. Eine tiefe Braun- und Schwarzfärbung weist auf wertvolle Bodenverhältnisse hin: Die Boden- oder Ackerzahl informiert über die Bodenverhältnisse; als bundesweite Bemessungsgrundlage dienten die hiesigen Böden der Magdeburger Börde mit 100 Bodenpunkten.

Zahlreiche Regenwürmer winden sich in dem durchlöcherten, von den Kulturpflanzen gut durchwurzeltem Boden und zeugen von einer nachhaltigen Bodenfruchtbarkeit. Die Regenwürmer leben in enger Symbiose mit Kleinlebewesen, Bakterien und Pilzen, in deren Verbund sie Tonnen von nährstoffreichem Humus produzieren.

Garantiert ökologisch erzeugte Produkte

Wie jeder ökologisch wirtschaftende Betrieb wird auch unser Naturland Hof mindestens einmal jährlich auf die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung und zusätzlich der Naturland Verbandsrichtlinien überprüft. Diese Kontrollen führt eine unabhängige, staatlich zugelassene Kontrollstelle durch, bei der unser Betrieb unter der Kontrollnummer D-ST-066-00141-A geführt wird.

Zusätzlich sind wir nach dem Qualitätssicherungsstandard GLOBALGAP (ehemals EurepGAP) zertifiziert, der insbesondere die Punkte Lebensmittelsicherheit, Umwelt- und Arbeitnehmerschutz berücksichtigt.

Weitere Informationen:

Website des Naturland Verbandes

Getreide und Gemüse "mit Gesicht"

Zwiebeln, Kartoffeln, Getreide "mit Gesicht" liefern wir an die Marktgesellschaft mbH der Naturland Betriebe, eine Vermarktungsinitiative von Naturland Landwirten. Sie übernimmt die überregionale Vermarktung unserer Erzeugnisse und bringt sie "mit Gesicht" in den Handel.

Bio vor Ort

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