Betriebs-Porträt

Naturland Hof Määhgut

Naturland Hof Määhgut
Anne Reinsberg
Bahnhofstraße 5
15518 Hasenfelde

033635 26697

www.schaeferei-maehgut.de

Sehen wo's herkommt

Mehr als nur ein Ei

Wir, Anne Reinsberg und Jörn Köhne, leben mit unseren beiden Kindern in Hasenfelde im Landkreis Oder-Spree, einem Ortsteil von Steinhöfel mit 300 Einwohnern und stark landwirtschaftlicher Prägung. Ähre und Feldhase zieren das Dorfwappen: Weitläufige Getreidefelder und Wiesen beheimaten den Feldhasen, der schon lange auf der roten Liste der gefährdeten Tierarten steht.

Wir stellten unseren Hof 2011 auf den ökologischen Landbau um. Mit Naturland fanden wir einen Verband, mit dem wir vielversprechende und vielfältige Projekte gestalten. Naturland konnte uns beispielsweise für ein Pilotprojekt mit sogenannten Zweinutzungshühnern begeistern. Das Prinzip: Wir gewinnen Eier und Fleisch von ein- und derselben Rasse. Die Hennen legen genug Eier und die Hähne setzen genug Fleisch an, um für den Bio-Markt interessant zu sein. Die Rasse stammt ursprünglich aus Frankreich und heißt "Les Bleus", weil die Tiere bläuliche Füße haben. Das Projekt gefällt uns besonders, weil es nachhaltig ist und Vielfalt fördert. Bei den Nutztieren wie Huhn, Schwein und Rind hat in der Vergangenheit leider eine Konzentration auf wenige Rassen stattgefunden. Jede zweite Legehenne in Deutschland entstammt nur zwei Hybridrassen.

Jörn Köhne ist Schäfer, daher gehört eine Schafherde der Rasse schwarzköpfiges Fleischschaf zum Hof. Die rund 60 Muttertiere mit Nachzucht beweiden die umliegenden Flächen. Wir bewirtschaften insgesamt 30 Hektar Land; einen Großteil davon bebauen wir mit Getreide und anderen Ackerfrüchten. Außerdem vermehren wir Saatgut.

Für Besseresser: Das Plus an Geschmack

Bei uns legen die Hühner ihr erstes Ei. 400 Hennen teilen sich einen acht Meter breiten und 16 Meter langen Mobilstall, der auf einer Auslauffläche von rund 2.000 Quadratmetern steht. Etwa alle 14 Tage, je nach Witterung, wechseln wir die Fläche. Seit 2011 beziehen wir rund 20 Wochen alte Legehennen vom Naturland Hof Thumernicht in Neißemünde Wellmitz, rund 60 Kilometer südöstlich von uns. In Zukunft wollen wir auch selbst züchten.

Für uns gilt Klasse statt Masse, denn wir halten keine Hochleistungstiere. Dafür profitieren wir von einem Geschmack, der "Les Bleus" – in Frankreich auch als Bressehuhn bekannt - bisher vorwiegend für Hobbyhalter und Feinschmecker interessant machte. Das Bio-Futter für unsere Blaufüße kaufen wir zu, solange unsere Flächen in der Umstellung sind. Das Mischfutter enthält verschiedene Getreide, Sonnenblumen, Erbsen und andere Hülsenfrüchte.

Unsere Hühner haben alles was sie zum Wohlfühlen brauchen: Nester für ihre Eier, Einstreu zum Picken und Scharren sowie Möglichkeiten zum Sandbaden, Sitzstangen zum Ruhen und viel Fläche für ausgiebige Spaziergänge. Sie legen etwa 240 Eier im Jahr. Eine Hühnerrasse zu finden, bei der die weiblichen Tiere als Legehennen und gleichermaßen sinnvoll die männlichen Tiere als Masthähnchen dienen, ist schon lange ein Ziel des ökologischen Landbaus, den wir nun mit verwirklichen können. Der zweite Vorteil: Landwirte können sie auch selbst züchten.

Wissen heißt Erfolg

Wir wirtschaften ökologisch, weil für uns eine weniger nachhaltige Landwirtschaft nicht infrage kommt. Die Umstellung des Hofes ist ein lange gehegter Wunsch von mir. Ich habe die Vision, dass der Öko-Landbau hier in Brandenburg eine politische Dimension erlangt. Mit knapp über zehn Prozent der Fläche liegt Brandenburg im bundesweiten Vergleich bezüglich der ökologischen Bewirtschaftung jetzt schon vorne. Leider wurde die staatliche Förderung kurz vor Beginn unserer Umstellung eingestellt. Doch unser Entschluss stand dennoch felsenfest, auch ohne den Zuschuss.

Bis wir zertifizierte Bio-Ware verkaufen dürfen, dauert es zwei Jahre. Um das Land maßgeschneidert für jeden Standort zu bebauen, benötigen wir ein breit gefächertes Wissen des Öko-Landbaus. Mit dem richtigen Wechsel der einzelnen Kulturen auf den Feldern, Nützlingen (Spinnentiere oder Insekten, die für den Menschen nützlich sind, weil sie beispielsweise Schädlinge verspeisen) und einer angepassten Bodenbearbeitung halten wir Pflanzenkrankheiten oder Unkräuter in Schach. Der Anbau von Hülsenfrüchten sichert die Grundversorgung der Böden mit Stickstoff. Zur Nährstoffversorgung der Böden nutzen wir außerdem den organischen Dung, den wir durch die Tierhaltung gewinnen. Im Fokus steht dabei nicht die Versorgung der Pflanze, sondern des Bodens, damit er dauerhaft fruchtbar bleibt.

Garantiert ökologisch erzeugte Produkte

Wie jeder ökologisch wirtschaftende Betrieb wird auch unser Naturland Hof mindestens einmal jährlich auf die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung und zusätzlich der Naturland Verbandsrichtlinien überprüft. Diese Kontrollen führt eine unabhängige, staatlich zugelassene Kontrollstelle durch, bei der unser Betrieb unter der Kontrollnummer D-BB-037-02434-A geführt wird.

Weitere Informationen:

Website des Naturland Verbandes

Eier mit "Gesicht"

Im Rahmen der Regionalinitiative "Aktion ei care" von der Marktgesellschaft der Naturland Betriebe und Terra Naturkost kommen unsere Hähnchen und Eier in der Region Berlin und Brandenburg "mit Gesicht" in die Bioläden.

Hofladen Schäferei

Umstellungsware und regionale Erzeugnisse, Schafwollartikel

Öffnungszeiten

Mittwoch 16.00 bis 18.00 Uhr und jederzeit nach telefonischer Absprache

Hofführungen

nach telefonischer Vereinbarung

Bio vor Ort

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