Betriebs-Porträt

Sielower Agrarbetrieb

Sielower Agrarbetrieb GmbH
Dissener Straße 29
03055 Cottbus/Sielow

0355 870742
0355 873438

kontakt(at)agrar-cottbus.de

Ökologisch, so weit das Auge reicht

Wolfram Hotzler ist Geschäftsführer der Sielower Agrarbetrieb GmbH. Die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) aus DDR-Zeiten wurde in den Jahren von 1989 bis 1997 in die moderne Form des Unternehmensverbundes überführt. Bereits in 1992 nahm der Betrieb an einem Extensivierungsprogramm teil. Mit dem Kontakt zum Naturland Verband festigte sich Hotzlers Bestreben, ökologisch zu wirtschaften. Nach vielen Jahren der Praxis im ökologischen Landbau ist er von den regulierenden Kräften der Natur überzeugt.

Im Unternehmensverbund bewirtschaften er und seine Mitarbeiter rund 2.500 Hektar Land nach Naturland Richtlinien. Katrin Hotzler ist Assistentin der Geschäftsführung.

Harte Winter und heiße Sommer sind typisch für die Niederlausitz. Die Böden mit hohem Sandanteil und geringe Niederschlagsmengen erfordern eine Anpassung an diese natürlichen Gegebenheiten. Mit der ökologischen Bewirtschaftung erhalten und fördern Betriebsleiter Hotzler und sein Team die natürliche Fruchtbarkeit dieses als "punktearm" bewerteten Standorts.

Betriebsschwerpunkte sind neben einem vielfältigen Ackerbau die Mutterkuhhaltung und die Ochsenmast. Leiter der Feldwirtschaft bei den Sielower Agrarbetrieben ist René Mattusch. Antje Brode ist für die Tiere auf dem Hof verantwortlich.

Zucht und Mast mit Respekt vor den Tieren

Schon seit 1992 werden auf dem Sielower Agrarbetrieb Uckermärker Rinder in Herdbuchzucht gehalten. Das Herd- oder Zuchtbuch ist eine geordnete Zusammenstellung beglaubigter Abstammungsnachweise von Zuchttieren, Tierfamilien oder Stämmen. Ende der 1980er-Jahre kam es zu einem drastischen Absinken des Herdbuchbestandes der Uckermärker Rinderrasse auf bundesweit nur noch rund 300 Kühe.

Die Uckermärker auf dem Sielower Agrarbetrieb verbringen den Sommer auf der Weide, den Winter im großzügig ausgestatteten Offenfrontstall. Viel Bewegung und ökologisch erzeugtes, abwechslungsreiches Futter (Grassilage, ein Gemenge aus Hafer- und Erbsenschrot sowie Sonnenblumenpresskuchen) tragen zu einer hohen Tiergesundheit bei.

1993 wurden die Uckermärker als jüngste Fleischrinderrasse Deutschlands anerkannt. Die Kühe dieser Rasse zeichnen sich durch ihre ausgeprägte Mütterlichkeit aus. Sie sind außerdem besonders gutartig und kalben leicht. Ein langsames Fleischwachstum ohne wertmindernde Verfettung in der Mast prägt die Fleischqualität dieser Rasse.

Kreislaufwirtschaft und Fruchtfolge

Durch die Verbindung von Ackerbau und Tierhaltung sorgt das Team um Wolfram Hotzler für einen geschlossenen Betriebskreislauf - der Grundgedanke des ökologischen Landbaus, in dem weder leicht lösliche Düngemittel noch chemisch- synthetische Pflanzenschutzmittel einfließen. Sie sind im ökologischen Landbau verboten. Der Mist der Tiere dient den Pflanzen als Dünger, und ein Teil der Ernte den Tieren wiederum als Futter. Pflanzenschutz erfolgt vorbeugend über eine sinnvolle Fruchtfolge, über ackerbauliche Maßnahmen und umweltschonend, zum Beispiel mit Hilfe von Nützlingen. Nützlinge sind Insekten oder Spinnentiere, die sogenannte Schädlinge (von Kulturpflanzen) als Wirt oder Nahrung brauchen und dadurch dem Menschen nützlich sind.

Engagement in verschiedenen Netzwerken

Wolfram Hotzlers Vision ist, dass der ökologische Landbau die Ernährungs- und Umweltprobleme unserer Welt löst. Um dies voranzutreiben, engagiert er sich über seine Hofgrenzen hinaus als Landesvorstand im Naturland Regionalverband Berlin-Brandenburg sowie im Beirat und als Stammgesellschafter in der Marktgesellschaft der Naturland Betriebe.

Ein mit der örtlichen Schule initiiertes Projekt ist die Pflege einer gemeinsam gepflanzten Benjeshecke. Aus Totgehölzen angelegt, werden solche Hecken durch Windanflug und Samen aus dem Kot rastender Vögel zum Leben erweckt. Ihre große Bedeutung liegt insbesondere in dem Schutz- und Lebensraum, den sie Vögeln, Insekten und anderem Kleingetier bieten. Zur Pflege von renaturierten Flächen wurde in Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband Spree/ Neiße ein Auerochsenreservat geschaffen. Das großräumige Gebiet, rund 50 Hektar, ist von dem Energiekonzern Vattenfall gepachtet. Die 30 Auerochsen, außerdem Tarpane und Wasserbüffel, leisten einen Beitrag zu einer sinnvollen Landschaftsgestaltung und zum nachhaltigen Naturschutz. In Absprache mit dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) kam in 2009 ein Wiesenbrüterprogramm hinzu. Ehrenamtlich werden seither die Gelege von Kiebitzen und Bekassinen (Schnepfenvögel) betreut. Gemeinsam mit Jagdpächtern aus Döbbrück setzt sich das Team um Wolfram Hotzler durch die Auswilderung von Rebhühnern außerdem für eine Stärkung der Population dieser als gefährdet geltenden Tiere ein.

Kontrollierte Öko-Qualität, der Sie vertrauen können

Wie jeder ökologisch wirtschaftende Betrieb wird auch dieser Naturland Betrieb mindestens einmal jährlich auf die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung und zusätzlich der Naturland Verbandsrichtlinien überprüft. Die Kontrollen führt eine unabhängige, staatlich zugelassene Kontrollstelle durch, bei der dieser Betrieb unter der Kontrollnummer D-BB–005-02676-AD geführt wird.

Zusätzlich sind die Marktfrüchte des Sielower Agrarbetriebs nach dem National Organic Program (NOP) als "100 % Organic" zertifiziert. Das NOP ist die Bio-Verordnung der Vereinigten Staaten von Amerika.

Weitere Informationen:

Website des Naturland Verbandes

Bio-Genuss vor Ort und überregionale Vermarktung

Auf dem Sielower Agrarbetrieb werden Speisegetreide (Weizen, Roggen), Buchweizen als Saatgut und Sonnenblumen zur Ölgewinnung angebaut. Uckermärker Rinder werden in Mutterkuhhaltung gehalten, ebenso werden Ochsen gemästet. Wasserbüffel und Auerochsen werden sowohl zur Landschaftspflege als auch zur Fleischgewinnung aufgezogen.

Ein Partner für die Vermarktung der Feldfrüchte ist die Marktgesellschaft mbH der Naturland Betriebe, eine Vermarktungsinitiative von Naturland Landwirten. Sie übernimmt die überregionale Vermarktung der Ware an weiterverarbeitende Betriebe und den Handel.

Auf dem Betrieb werden aus dem Fleisch der Ochsen und Rinder verschiedene Wurstspezialitäten hergestellt, beispielsweise Knoblauchwurst, Rinder-Bratwurst und Wiener vom Ochsen. Fleisch und Wurstwaren sind in Direktvermarktung über den Bio-Imbiss vor Ort und über den Internetversand erhältlich.

Bio vor Ort

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