Betriebs-Porträt

Bioland-Hof Prestel

Bioland-Hof Prestel
Katja Prestel
Lindauer Straße 1
87474 Buchenberg

Agathe und Heini Prestel haben zwei Kinder und bewirtschaften einen Milchviehbetrieb am Rande von Buchenberg im Allgäu.

Sehen wo's herkommt

Milch und Käse mit Allgäuer Charakter

Fast schon eine Ausnahme im Allgäu: Der Hof von Heinrich (Heini) Prestel in Buchenberg. Kein Einödhof, sondern am Dorfrand gelegen. Der wuchtige Bau verrät noch, dass sich früher im Keller eine Sennerei befand. Aber das ist lange her. Heute hat Bauer Heini seiner Familie und sich, hier auf der "Sonnenterrasse des Allgäus", 900 Meter hoch über Kempten, ein Zuhause und einen besonderen Hof geschaffen.

Der Buchenberger Öko-Bauer ist bescheiden und zufrieden, aber doch ein wenig anders gestrickt als so mancher Kollege aus der bäuerlichen Zunft. Hier verraten Details sehr viel: Im Flur stehen Kisten mit Bio-Bier für ein baldiges Fest. In der Küche kommen fast nur Bio-Produkte auf den Tisch. Fleisch ist rar. "Meine beiden Töchter sind ja Vegetarierinnen", schmunzelt Bauer Heini und setzt dazu: "Für einen guten Käse lasse ich jede Wurst stehen."

Wo die Kühe Tag und Nacht im Freien sind ...

Kein Wunder. Denn die Prestels sind Milchbauern aus Leidenschaft. Nicht nur, dass sie Bio-Milch selbst erzeugen. Es ist sogar so genannte Heumilch. Das heißt, die Familie macht sich die Mühe, ihren Kühen nur frisches Gras und Heu zu füttern. Silieren kommt für sie nicht in Frage. Denn auch, wenn Silage ein gängiges Futtermittel ist, so entstehen doch bei der Vergärung des Grüns Bakterien, die später Einfluss auf die Qualität der Milch und damit auch des Käses haben.

Deshalb gibt es das am Prestel-Hof nicht. Bei 25 Hektar Fläche, davon 16 eigen, wächst hier allemal genügend Grün, um die Tiere sommers wie winters ohne Zukauf von Futter versorgen zu können. Tag und Nacht darf die Herde den Sommer über draußen bleiben und sich dort das Futter selbst suchen. Nur zum Melken müssen die Tiere in den Stall. Im Winter bleiben sie drinnen – stressfrei und ruhig, denn jede Kuh hat genug Platz, der Bauer nur ein wenig mehr Arbeit.

Ein Bauer in der Spur der Zeit

Das Jungvieh, die Allgäuer "Schumpen", trampeln im Tieflaufstall herum und bescheren dem Bauern jede Menge Mist. Mit dem großen Miststreuer wird der Schatz auf den Feldern verteilt. Ein Schatz? "Wo Mist dus, da Christus", zitiert Heini Prestel die alte Bauernweisheit, die besagt, dass da, wo draußen ("dus") ein Mist liegt, sich die Dinge gut entfalten.

Heini zählt wahrlich zum Allgäuer Schlag: Er ist konservativ und alternativ in einem. Wie so viele Öko-Bauern spürt er, dass er nur Bauern bleiben kann, wenn er auch andere Wege erprobt. Daher dürfen die Kühe über Nacht draußen bleiben, daher hat er sein eigenes Modell mit einer Intensiv-Standweide ausprobiert, daher hat er schon 1989 auf ökologischen Landbau umgestellt. Er und seine Frau Agathe wollten raus aus dem Dasein als bloße Lieferanten, beide wollten gesündere Tiere und naturnah wirtschaften.

Altbewährtes mit Neuem verbinden

Die Weiden der Prestels liegen alle in Sichtweite vor dem Hof, mit freiem Blick nach Kempten. Dort steht allein Allgäuer Braunvieh, eine alte Rasse, der Stier mittendrin. Alte Rasse, aber doch mit genug US-amerikanischem Blut: "Da müssen wir ehrlich sein, die Kreuzung mit Brown Swiss bringt nicht nur mehr Milch, sondern hat auch die Kalbungen viel leichter gemacht." Konservativ und modern – die bäuerliche Formel, "alles halt in Maßen", betont Bauer Heini.

Klar, dass er auch Energiefragen im Blick hat. Nicht nur speist eine große Photovoltaik-Anlage Strom ins öffentliche Netz. Heini Prestel ist zugleich Betriebsleiter im Biomasse-Heizwerk Buchenberg, schon seit 1995. Das dafür nötige Wissen hat er sich selbst angeeignet, denn für ihn steht fest: "Energie ist unsere Zukunft". Wie lässt sich das heimische Holz besser nutzen? Und wie kann Energie gespart werden? Das sind Fragen, die ihn umtreiben.

Kontrolliert und zertifiziert: Bio-Milch ist garantiert "öko"

Wie jeder ökologisch wirtschaftende Betrieb wird auch der Bioland-Hof von Familie Prestel mindestens einmal jährlich auf die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung und zusätzlich der Bioland-Verbandsrichtlinien überprüft. Diese Kontrollen führt eine unabhängige, staatlich zugelassene Kontrollstelle durch, bei der dieser Betrieb unter der Kontrollnummer D-BY-006-42100-AD geführt wird.

Weitere Informationen:

Website des Bioland-Verbandes

Allgäuer Bio-Milch für Käse-Spezialitäten "mit Gesicht"

Der Hof der Familie Prestel liefert Bio-Heumilch an die Allmikäs, die Allgäu Milch Käse eG, in Kimratshofen, und von dort geht ein Teil an die benachbarte Allgäuer Käse-Manufaktur. In beiden Betrieben entstehen daraus verschiedene Käse-Spezialitäten, die unter anderem in den Filialen von Feneberg zu finden sind. Sie liegen dort als regional und ökologisch erzeugte VonHier-Produkte in den Regalen.

Bio vor Ort

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