Betriebs-Porträt

Knobelhof

Bioland-Hof Huber
Matthias Huber
Knobel 28
88260 Argenbühl

Sehen wo's herkommt

Milchviehbetrieb inmitten von Wald und Weiden

Unseren Hof in der Gemeinde Argenbühl im Württembergischen Allgäu hat einst mein Urgroßvater gekauft. Und seine Begeisterung für die Landwirtschaft hat er meiner Familie und mir, Matthias Huber, vererbt. Dennoch stand lange Zeit nicht fest, ob ich in diese Fußstapfen treten würde. Denn die Zukunft als Landwirt schien einfach zu ungewiss. Deshalb habe ich nach der Schule eine Ausbildung zum Energie-Elektroniker gemacht. "Erst einmal etwas anderes", sagten wir damals und wollten schauen, wie die Landwirtschaft sich entwickelt. Nach der Lehre bin ich erst einmal versuchsweise am Hof eingestiegen. Weil mir die Arbeit dort so gut gefallen hat, habe ich meine landwirtschaftliche Lehre nachgeholt und die Ausbildung zum Landwirtschaftsmeister absolviert. 2009 habe ich die Betriebsleitung übernommen.

Knobel – so heißt unser kleiner Ein-Haus-Ort – liegt in einer ruhigen Gegend, wo nur vereinzelt Höfe stehen. Rundum gibt es vor allem hügelige Weiden und Waldstücke. Wir haben sogar einen Hausberg direkt vor der Tür, den Knobelberg. Wie die meisten Bauern der Region betreiben wir Milchviehhaltung, wobei mein Vater Helmut bereits Ende der 1980er-Jahre auf die ökologische Landwirtschaft umgestellt hat. Wir achten auf artgerechte Tierhaltung und umweltfreundliches Wirtschaften.

Den Weg erst einmal ausgetestet

Seit 1990 ist unser Hof als Öko-Betrieb anerkannt. Schon in den Jahren davor hatte mein Vater sich sehr für die ökologische Landwirtschaft interessiert. Zum einen entspricht der achtsame Umgang mit Natur und Tieren seinen Vorstellungen: Wir sehen unsere Kühe nicht rein als Produktionsfaktoren. Zum anderen sind wir mit unseren 36 Hektar Grünfläche und den drei Dutzend Milchkühen ein eher kleiner Betrieb. Ihn zu vergrößern und entsprechend die Arbeitsabläufe zu intensivieren, ist für uns weder möglich, noch wäre das je unser Ziel.

So hat sich mein Vater zunächst bei zwei Öko-Vorreitern in der Nachbarschaft erste Eindrücke und Informationen geholt. Dann begann er, auf einer "Probefläche" auszutesten, ob und wie es ohne chemisch-synthetische Düngemittel klappt. Dabei stellte er fest, dass die Weiden trotzdem gute Erträge brachten – und dass sich ohne den Einsatz von chemisch-synthetischen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln Zeit, Energie und sogar noch Geld sparen ließen. Schritt für Schritt stellte mein Vater dann die anderen Flächen auf ökologische Landwirtschaft um.

Wie Tierfutter den Käse beeinflusst

Unsere Milch ist silagefrei erzeugt, was bei der Käseproduktion eine besondere Rolle spielt. Das heißt: Wir füttern unseren Tieren Gras, Heu und Getreide, aber keine Silage. Dieses durch Milchsäuregärung konservierte Grünfutter wird zwar gern als Futtermittel eingesetzt, doch bilden sich bei der Herstellung Bakterien, die im Käse weiter arbeiten würden.

Das Futter für unsere Rinder erzeugen wir zum großen Teil selbst: Im Sommer sind die Tiere tagsüber auf den Weiden und fressen dort frisches Gras sowie etwas Heu, das wir ihnen zur Stärkung beigeben. Im Winter erhalten sie Heu (das ist der erste Schnitt der Wiesen) und Öhmd (der zweite und die weiteren Schnitte). Außerdem gibt es Grascobs (getrocknetes und gepresstes Gras), die wir von einem benachbarten Öko-Bauern erhalten. Nicht zuletzt füttern wir ganzjährig Getreide zu, das wir ebenfalls von einem Öko-Kollegen beziehen, weil unser hiesiges Klima dafür zu rau ist.

Eine weitere Partnerschaft mit einem Öko-Bauern haben wir bei den Weiden: Er stellt sein Jungvieh mit auf unsere Jungviehweide. Dort verbringen die Tiere den ganzen Sommer. Im Winter kommen sie in ihren Laufstall, wo sie auch immer Auslauf ins Freie haben. Während wir den männlichen Nachwuchs unserer Kühe an andere Betriebe geben, bleiben die weiblichen Tiere hier am Hof zur Nachzucht.

Garantiert ökologisch erzeugte Produkte

Wie jeder ökologisch wirtschaftende Betrieb wird auch unser Bioland-Hof mindestens einmal jährlich auf die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung und zusätzlich der Bioland-Verbandsrichtlinien überprüft. Diese Kontrollen führt eine unabhängige, staatlich zugelassene Kontrollstelle durch, bei der unser Betrieb unter der Kontrollnummer D-BW-006-14099-AB geführt wird.

Weitere Informationen:

Website des Bioland-Verbandes

Was unseren Hof noch ausmacht

Natürlich lebe ich nicht allein hier. Fast meine ganze Familie wohnt mit am Hof: meine Eltern, meine Lebensgefährtin und meine drei Brüder. Nur meine zwei Schwestern sind ausgezogen. Außer mir hat sich aber keines der Geschwister für einen Beruf in der Landwirtschaft entschieden. Doch Hilfe bekomme ich von meinen Eltern.

Auch für ein Ehrenamt reicht die Zeit: Ich engagiere mich bei der freiwilligen Feuerwehr in unserer Gemeinde Argenbühl. Ein weiteres Hobby von mir ist zugleich auch Umweltschutz: die Pflege unseres rund 40 Bäume großen Obstgartens. Er ist wie eine Streuobstwiese angelegt und bietet vielen Pflanzen und Tieren ein Zuhause. Spannend wird es immer im Herbst, wenn wir die Äpfel und Birnen ernten und daraus Most und Schnaps herstellen. Das gibt stets sehr leckere Tropfen!

Nicht zuletzt gehört noch ein viereinhalb Hektar großer Wald zum Hof. Aus ihm kommt das Holz für unsere Stückholzheizung, mit der wir das Haus mit Wärme versorgen. Ebenso gehen wir beim Warmwasser alternative Wege: Seit Anfang der 1980er-Jahre arbeiten wir mit Wärmerückgewinnung und nutzen die Abwärme, die beim Kühlen der frischen Milch entsteht.

Bio vor Ort

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