Betriebs-Porträt

Bioland-Hof Baumann

Bioland-Hof Baumann GbR
Josef Baumann
Friedach 5
88287 Grünkraut

0751 61469

Wir arbeiten im Einklang mit der Natur

Unser Hof liegt in Grünkraut, südöstlich von Ravensburg, nicht weit vom Bodensee entfernt. Schon als ich, Josef Baumann, ihn 1984 von meinen Eltern übernommen habe, war mir klar: "Wenn ich das mache, dann will ich es zufrieden und aufrecht tun und mich nicht verbiegen." Denn ich wollte immer schon mit der Natur und nicht gegen sie arbeiten und so startete ich bald die ersten Versuche, ob mein Schaffen auch ohne chemisch-synthetische Spritz- und Düngemittel Früchte trägt.

Anfangs war es wirklich noch schwierig Informationen darüber zu bekommen und ich habe viele Nachbarhöfe besucht. Dabei haben mir die Beispiele der ökologisch arbeitenden Kollegen Mut gemacht und so bin ich 1989 dem Bioland-Verband beigetreten. Seither betreiben wir am Hof ökologische Landwirtschaft, halten unsere Kühe und ihren Nachwuchs artgerecht und kümmern uns so um unsere Flächen, dass Boden und Grundwasser nicht belastet werden. – Hinter dem "wir" stehen meine Frau und ich. Aber auch unsere drei Kinder schaffen neben Studium und Beruf ein bisschen mit. Außerdem sind immer ein, zwei Lehrlinge oder Praktikanten am Hof und helfen.

Warum unser Obst so kräftig schmeckt

Etwas Besonderes sind unsere 360 Obstbäume, von denen viele älter sind als ich. Sie stehen auf Streuobst-Wiesen, das heißt, sie werden nicht wie in einer Plantage dicht an dicht gepflanzt und flach gehalten, sondern sie wachsen hoch und entfalten dann ihre Krone. Zwischen ihnen entfalten sich artenreiche Öko-Systeme – wo auch nahrhaftes Grün für die Kühe wächst, so dass ich die Tiere hier gern weiden lasse. Solche Streuobst-Wiesen gehören zu den am stärksten gefährdeten Biotopen Mitteleuropas, weil sie zunehmend einer intensiveren Boden-Nutzung weichen müssen.

Ihr Obst bleibt völlig unbehandelt, nur hin und wieder ist bei den jungen Bäumen ein Baumschnitt nötig, damit sie kräftig wachsen. Meine Hauptarbeit auf den Wiesen besteht zunächst darin, alte Stämme herauszunehmen und durch junge zu ersetzen; natürlich mit Obstsorten, die für die Region typisch sind, wie Brettacher, Schwaikheimer Rambur und Jakob Fischer. Im Herbst ernten wir fast zwei Monate lang: Anfangs lesen wir das reife Obst vom Boden auf, später schütteln wir es ab. Oft helfen die Leute aus der Nachbarschaft und je mehr es sind, desto mehr Spaß macht das Einsammeln.

Der Öko-Gedanke gilt nicht nur im Stall

Für mich bedeuten die Obstwiesen einen Teil meiner Arbeit, ein Stück Heimat und eine große Portion Selbstverständnis: Ich mag es, wenn im Herbst Freunde und Nachbarn zusammenkommen, um das Obst aufzulesen, aber es gefällt mir auch, an warmen Sommertagen die Kühe zu sehen, wie sie genüsslich im Schatten der Bäume ruhen. Zudem sind die Wiesen wahrscheinlich so alt wie der Hof, gehen also auf das 18. Jahrhundert zurück und ein solches Erbe möchte ich nicht zerstören. Außerdem schmecken ihre Früchte sehr herzhaft und geben einen Fruchtsaft von kräftigem Aroma.

Als Öko-Bauer ist es für mich selbstverständlich, solche Lebensräume zu erhalten. Deshalb bewahre ich auch die vielen alten Hecken am Hof, von denen manche wohl seit 100 Jahren steht. Und damit nicht genug: In den 1990er-Jahren haben wir eine weitere 300 Meter lange und acht Meter breite Hecke mit den verschiedensten Sträuchern und Bäumen angelegt; sie folgte auf die Benjes-Hecke, die unseren Hof seit Mitte der Achtzigerjahre ziert und vielen Vögeln, Insekten und anderen Tieren ein Zuhause bietet.

Auf natürlichem Weg das Wachstum fördern

Insgesamt bewirtschaften wir 107 Hektar Land und halten 70 Milchkühe mit ihrem Nachwuchs. Da die Tiere Hörner tragen, brauchen sie viel Platz, damit sie sich nicht verletzen, und so haben wir drei große Laufställe errichtet. Doch in der warmen Jahreszeit verbringen sie die Tage ohnehin im Freien auf den Weiden. Die Flächen, die wir nicht als Weide oder Wiese nutzen, bestellen wir als Acker; das sind rund 45 Hektar. So erzeugen wir Speisegetreide und gewinnen zugleich so viel Tierfutter, das wir nichts zukaufen müssen.

Weil wir ohne synthetische Spritz- und Düngemittel arbeiten, nutzen wir den Kuhdung, um dem Boden Nährstoffe zuzuführen und bepflanzen die Äcker in Fruchtfolgen. Das heißt, wir stimmen die einzelnen Kulturen so aufeinander ab, dass die Erde nicht ausgelaugt wird. Zugleich verhindert der stete Wechsel, dass Krankheiten und Schädlinge leichtes Spiel haben. Ein solcher Durchlauf beginnt immer mit Kleegras, also Pflanzen, deren Wurzelwerk den Boden auflockert und ihm auf natürliche Weise Stickstoff zuführt. Dann folgen anspruchsvolle Kulturen wie Mais und Weizen, bevor wir Dinkel und Roggen säen. Genügsame Pflanzen wie Hafer-Erbsen-Gemenge und Ackerbohnen schließen die Fruchtfolge ab.

Das Landwirt-Sein reicht bis in die Freizeit

Zum Hof gehören auch drei Hektar Wald, aus denen wir das Holz für unsere Heizung holen. Dank der ergänzenden Wärmegewinnung durch eine Solar-Anlage kommen wir ganz ohne Öl und Gas aus und erzeugen zugleich mit einer Fotovoltaik-Anlage mehr Strom, als wir verbrauchen. Auch bei den Nahrungsmitteln können wir einen großen Teil unseres Bedarfs selbst abdecken: In Gewächshaus und Gemüsegarten gedeihen verschiedenste Gemüse und Salate.

Weil unser Betrieb so vielseitig ist, kommen öfter Gruppen zu Besichtigungen vorbei. Darunter sind immer wieder Schulen und Kindergärten, die hier zum Beispiel spielerisch Projekte durchführen und so lernen, wie aus Milch Butter oder aus Obst Saft wird. Mir macht das Freude, auch wenn es relativ zeitaufwendig ist, und ich engagiere mich da gern. Ebenso bringe ich mich im Ort ein, um auf die Belange der Bauern hinzuweisen.

Garantiert ökologisch erzeugte Produkte

Wie jeder ökologisch wirtschaftende Betrieb wird auch unser Bioland-Hof mindestens einmal jährlich auf die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung und zusätzlich der Bioland Verbandsrichtlinien überprüft. Diese Kontrollen führt eine unabhängige, staatlich zugelassene Kontrollstelle durch, bei der unser Betrieb unter der Kontrollnummer DE-BW-006-13977-ABD geführt wird.

Weitere Informationen:

Website des Bioland-Verbandes

Herzhaftes Obst für gesunden Bio-Fruchtsaft

Den Rest unseres Obstes verwenden wir im Eigenbedarf und für den Hausverkauf, vor allem an Nachbarn. Da wir ein Brennrecht besitzen, brennen wir jedes Jahr einmal verwerten damit alles, was an Früchten so übrig ist, besonders in manchen Rekordjahren mit hoher Ernte.

Unsere Milch liefern wir an die nur sechs Kilometer entfernte Käserei Bauhofer, während Weizen, Dinkel und Roggen an eine regionale Bäckerei gehen.

Bio vor Ort

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