Betriebs-Porträt

Berghof Kliem

Berghof Kliem
Bernhard Kliem
Berghof 1
63584 Gründau

06058 2709

Sehen wo's herkommt

Wenn der Vater mit dem Sohn

Bernhard Kliem ist langsam aber sicher zum Öko-Landbau gekommen. 2008 hat er umgestellt und arbeitet jetzt nach Naturland Richtlinien. Zurzeit bewirtschaften Vater und Sohn den Hof zusammen, der Junior will ihn später ganz übernehmen. Zurzeit arbeitet er halbtags noch als Angestellter auf dem Nachbarhof.

Vor 25 Jahren kam die Familie Kliem ins Ronneburger Hügelland, wo die sanften Hügel zwischen Wetterau, Vogelsberg und Spessart sich harmonisch durch die Landschaft ziehen. "In Karben nahe Frankfurt sind schon damals die Preise so explodiert, dass wir schwerlich hätten expandieren können", erinnert sich Bernhard Kliem. So verkaufte die Familie relativ viel Land und legte sich in Gründau einen neuen Hof zu. Kliems Schwestern betreiben auf dem ursprünglichen Hof in Karben bis heute eine Pferdepension ohne Ackerbau.

Zum neuen Hof der Kliems gehörten anfangs 30 Milchkühe, die zeitweise bis zu einer Anzahl von 60 anwuchsen. In den Neunzigerjahren hätte eine große Neuinvestition für die Viehhaltung angestanden. Die Kliems entschieden sich dagegen, schafften das Milchvieh ab und stattdessen Pferde an. Die Sympathie zu den Tieren hatte schon immer Tradition in der Familie. Kliems Vater hält bis heute Pferde, um Gespann zu fahren. Und durch die Kontakte in die Fahrerszene landete auch das Sechsergespann von Kaltblütern der Rasse Percheron nebst Bauereiwagen auf dem Berghof Kliem.

Aktuell stehen sechs der edlen Fahrpferde im Stall. Sie treten als Gespann regelmäßig bei Festumzügen und Feierlichkeiten auf, wie zum Beispiel zu Fastnacht. Dann bekommen die Pferde, in deren Adern auch Araberblut fließt, die kunstvoll gearbeiteten Geschirre umgehängt und ziehen den mit Fässern beladenen Wagen unter dem Kommando von Sebastian Kliem. "Das ist eine Arbeit, die unglaublich viel Spaß macht", sagt er begeistert. Deshalb haben die Kliems sich auch schon einen kleineren Wagen für andere interessierte Brauereien gekauft. Neben den Kaltblutkolossen haben auf dem Berghof Kliem einige Pensionspferde und zwei Esel derzeit ihre Heimat gefunden.

Zurück zu den Wurzeln

"Die Pferde haben auch den letzten Anstoß zur Umstellung zum Öko-Landbau gegeben", erinnert sich Bernhard Kliem. Ihm war die konventionelle Landwirtschaft schon vorher suspekt geworden. "Das ging mir gegen den Strich, dass der Handel mir Saatgut nur im angeblich praktischen Gesamtpaket nebst chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln und Düngemitteln verkaufen wollte", erinnert er sich. Er zog es vor, unabhängig zu sein. Als die Kliems die Pferde bekamen, trainierten sie mit ihnen auf dem Acker. Pflügen, Heu wenden, Säen oder Holz aus dem Wald holen: Sebastian Kliem probierte alles mit seinem Gespann und zog die erstaunten Blicke von Passanten auf sich, die ihren Augen nicht trauten. "Es klappt wunderbar und ich würde es gerne öfter machen", erklärt Sebastian Kliem. "Die Pferde sind nach solcher körperlichen Anstrengung top in Schuss und sehr zufrieden. Da gibt es nur ein Problem: Es dauert zu lange und meine Arbeitskraft ist dafür eigentlich zu teuer".

Die Kiems bewirtschaften 20 Hektar Ackerland und 38 Hektar Grünland. Auf dem Acker wachsen als Hauptfrüchte Getreide wie Weizen, Gerste und Triticale sowie Zuckerrüben, Kartoffeln und Möhren. Um die Bodenfruchtbarkeit zu fördern und das Unkraut im Zaum zu halten, wechseln diese mit Ackerbohnen, Luzerne und Kleegras, die als Futtermittel genutzt werden können. Manche Zwischenfrüchte wie Erbsen, Klee und Buchweizen dienen – wie der Name schon sagt – als trennende Kultur in der Fruchtfolge. Sie werden teilweise untergepflügt, um die Humusbildung zu fördern und dem Boden Nährstoffe zuzuführen.

Mit einigen Naturland Öko-Landwirten in der Umgebung arbeiten die Kliems zusammen. Sie nutzen dieselben Maschinen, sähen und ernten gemeinsam, tauschen Futtermittel gegen Mist. "In der Bio-Szene ist die Bereitschaft zur Zusammenarbeit und gegenseitiger Unterstützung erfreulich groß", freut sich Sebastian Kliem.

Garantiert ökologisch erzeugte Produkte

Wie jeder ökologisch wirtschaftende Hof wird auch der Biohof Kliem einmal jährlich auf die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung und zusätzlich der Naturland Verbandsrichtlinien überprüft. Diese Kontrollen führt eine unabhängige, staatlich zugelassene Kontrollstelle durch, bei der der Betrieb unter der Kontrollnummer DE-HE-005-04120-AD geführt wird.

Weitere Informationen:

Website des Naturland Verbandes

Saisongärten für tegut…

Die Familie Kliem ist aufgeschlossen für neue Konzepte. Deshalb machen sie auch bei den tegut… Saisongärten gerne mit. Auf den Partnerbetrieben der Lebensmittelkette haben Gartenfreunde die Möglichkeit, Parzellen von etwa 70 Quadratmetern für eine Saison zu pachten. Die Gärten sind vorbereitet und haben eine Grundbepflanzung mit etwa 20 klassischen Gemüsesorten. Die Pflanzen und das Saatgut sind aus Öko-Anbau. Für eigene Pflanzideen lassen Bernhard und Sebastian Kliem bei der Anlage der Parzellen Platz. Sie beraten die Hobbygärtner auch gerne. "Die Kunden müssen im Prinzip nur gießen und Unkraut jäten", berichtet Sebastian Kliem. Und können ihr frisches Gemüse von Mai bis Oktober ernten. Das ist nicht nur naturverbunden, sondern auch kostengünstiger als Möhren, Kohl, Zwiebeln und Salat im Supermarkt zu kaufen.

Getreide "mit Gesicht"

Unser Getreide liefern wir an die Marktgesellschaft mbH der Naturland Betriebe, eine Vermarktungsinitiative von Naturland Landwirten. Sie übernimmt die überregionale Vermarktung unserer Erzeugnisse und bringt sie "mit Gesicht" in den Handel.

Hofladen

Familie Kliem verkauft Kartoffeln ab Hof, in der Saison auch Saisongemüse im eigenen Hofladen.

Bio vor Ort

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