Was bedeutet "ökologisch" bei Geflügelfleisch?

Was bedeutet „ökologisch“ bei Geflügelfleisch?

Ob gefüllte Gans, gegrillter Hähnchenschenkel oder Gulasch von der Pute – Geflügelfleisch aus ökologischer Erzeugung können Sie sich mit gutem Gewissen schmecken lassen.

Massentierhaltung ist auf Öko-Betrieben ebenso verboten wie die Käfighaltung von Geflügel. Im ökologischen Landbau haben die Tiere ausreichend Platz und Bewegungsfreiheit und können ihren arteigenen Verhaltensweisen nachgehen. Für Masthähnchen muss der Öko-Landwirt z.B. Gelegenheit zum Picken, Scharren und Sandbaden schaffen, ihnen Auslauf ins Freie ermöglichen und dafür sorgen, dass die Hühner auf erhöhten Sitzstangen schlafen können. Öko-Betriebe, die Wassergeflügel wie Gänse und Enten halten, müssen den Tieren Zugang zu einem Gewässer ermöglichen. Generell haben alle Tiere Tageslicht und erleben den natürlichen Wechsel der Tageszeiten.

In der ökologischen Geflügelmast kommt es nicht auf Schnellwüchsigkeit und eine hohe Futterverwertung an. Öko-Geflügel soll langsam wachsen, weil damit eine gute Fleischqualität erreicht wird. Daher wählen Öko-Landwirte langsamwachsende und robuste Geflügelrassen wie z.B. Bronze- oder Kellyputen aus. Auch wenn deren Jahresleistung geringer ausfällt als die von Hochertragstieren, werden sie dafür aber auch seltener krank oder sind überhaupt erst für eine Freilandhaltung robust genug. Das Verfüttern von tierischem Eiweiß, Fetten und Leistungsförderern ist verboten, ebenso die vorbeugende Gabe von Antibiotika. Stattdessen werden die Tiere ihrem Bedarf und Entwicklungsstand artgerecht mit Getriede und pflanzlichen Eiweißen aus ökologischer Erzeugung versorgt. Im Krankheitsfall lassen viele Betriebe die Tiere naturheilkundlich oder homöopathisch behandeln.

Qualität braucht ihre Zeit

Ein Öko-Masthähnchen darf ein bestimmtes Mindestschlachtalter nicht unterschreiten. Es lebt mit etwa 90 Tagen mehr als doppelt so lange wie ein konventionell gemästetes Hähnchen und bringt dann zwischen 1,5 und 2,0 kg auf die Waage. Das Fleisch der Öko-Hähnchen ist ausgereifter und hat mehr Eigengeschmack als das der „Schnellmasthähnchen“. Durch die vielfältigen Bewegungsmöglichkeiten, die dem Öko-Geflügel gewährt werden, wird das Muskelgewebe besser durchblutet, was das Fleisch fester, dunkler und saftiger macht.