Betriebs-Porträt

Bioland-Hof Rauch

Einhaldenhof
Bernhard Rauch
Einhalden
88263 Horgenzell

07503 916429

bernhard-rauch(at)web.de
www.einhalden.de

Bernhard Rauch liebt die Vielseitigkeit in seinem Beruf als Bio-Landwirt. Er hält Milchkühe und bewirtschaftet Streuobstwiesen, Grün- und Ackerland. Rauchs Äpfel bekommen im Saft des VonHier-Programms der Feneberg Lebensmittel GmbH "ein Gesicht".

Sehen wo's herkommt

Wo Landleben die Welt anlockt

Eigentlich liegt der Einhaldenhof idyllisch und ruhig: Eingebettet in Streuobstwiesen erstreckt er sich nordwestlich von Ravensburg in der sanft hügeligen Landschaft. Jedes Jahr im Sommer zieht das altehrwürdige Anwesen allerdings Tausende Gäste zu einem Musik- und Kulturfestival an. Kunstgenuss und Landleben schließen einander eben nicht aus.

1992 hat Bernhard Rauch den Hof von seinen Eltern gepachtet. Schon damals schmolzen an diesem abgelegenen Ort der Gemeinde Horgenzell Weltbilder ineinander: Während sein Bruder in München Journalist wurde, setzte der junge Landwirt daheim alles daran, den Hof wieder herzurichten. Freunde aus dem Nachbardorf gründeten derweil "Tango Five", starteten eine Musikkarriere und brachten ihre Eindrücke aus der Welt mit nach Hause.

Seither treffen im kleinen Einhalden die unterschiedlichsten Leute aufeinander und tauschen sich aus. Alte Werte vermischen sich mit neuen. Ein Ergebnis davon ist die Umstellung vom Einhaldenhof auf den ökologischen Landbau. Einerseits reizt es Bernhard Rauch, Altes zu bewahren und bäuerlich zu leben, andererseits setzt er auf moderne Methoden der Landwirtschaft. Den regen Austausch daheim kurbelte er noch an, indem er ein Gästehaus errichtete.

So bewahrt man eine Idylle

"Schon seit der Schule weiß ich, dass ich das hier erhalten will", schwärmt der Landwirt und beschreibt mit der rechten Hand einen Bogen in der Luft. Dann erzählt er von dem langen Fußweg, den er damals vom Unterricht nach Hause zurücklegte: Vom Nachbarort Hasenweiler kommend steigt die Straße an und führt durch den Wald, der Einhalden fast komplett umgibt. Schließlich öffnet sich das Anwesen mit seinen Wiesen, den weidenden Kühen und knorrigen Obststämmen. Von den höchsten Stellen ergibt sich ein Fernblick, der bis nach Österreich und in die Schweiz reicht. Den hat Rauch schon als Kind genossen.

Rund 850 Jahre ist der Hof alt, seit 1663 liegt er in Familienbesitz. Das alte Bauernhaus, die malerische Fachwerk-Scheune und ein mittelalterlicher Gewölbe-Keller erzählen von dieser langen Geschichte. Doch als Rauch dieses Erbe angetreten hat, gleich nach der Schule, fand er sich in den Nöten der Gegenwart wieder: Es standen große Investitionen an: sanieren, Dächer richten, umbauen. All das musste er allein bewältigen, denn sein Vater war gesundheitlich angeschlagen.

Um die 25 Milchkühe hat er von seinen Eltern übernommen, ebenso gute sechs Hektar Obstwiesen, circa 380 Bäume, dazu eine Schnapsbrennerei, 14 Hektar Wald sowie Wiesen und Felder. Heute bewirtschaftet der vielseitige Landwirt rund 30 Hektar Grünflächen und zehn Hektar Ackerland, wo das Futter für seine Tiere wächst. Auch Schweine, Hühner, ein Hund und eine Katze – übrigens die besten Freunde – gehören zum Hof.

Was am Bio-Hof zu tun ist

Natürlich stemmt der "Hofherr" die Arbeit nicht allein. In einer Gegend, wo jeder jeden kennt, packen Freunde schon mal mit an: Einige von ihnen sind zu unverzichtbaren Hilfen geworden. Wenn dann im Sommer das Festival steigt, stehen alljährlich sogar fast 100 Freunde und Bekannte bereit, die einfach aus Freude an der Gemeinsamkeit ehrenamtlich mithelfen.

Doch auch ohne Festival gibt es genug zu tun. Beispielsweise hat Bernhard Rauch Anfang 2012 seinen neuen Stall direkt bei den Wiesen fertig gestellt. Er will, dass die Tiere nach modernsten Öko-Ansprüchen untergebracht sind. Die Rinder leben artgerecht und kommen während der warmen Monate täglich auf die Weiden. Sie erhalten nur hofeigenes Bio-Futter und haben überall viel Platz, um ihre natürlichen Bedürfnisse auszuleben. "Das habe ich immer schon so gehandhabt, auch wenn ich erst 2008 auf Bio umgestellt habe", betont der Landwirt.

Ungewöhnlicher Grund zum Wechseln

Der Schritt zu Bio erfolgte in einer Zeit, als die Milchpreise einbrachen, immer mehr Landwirte streikten und an den Stammtischen geredet, debattiert und politisiert wurde.

Einer der Diskutierenden war ein Kollege mit 150 Kühen. "Als der sagte, wer unter 40 Tiere hat, sollte lieber gleich aufhören, entbrannte ein langes Gespräch zwischen uns." Am Ende stand Bernhard Rauchs Entscheidung für den Öko-Landbau fest. "Ich will doch mit meinem Nachbarn auskommen und nicht darauf spekulieren, dass er bald aufhört, nur damit ich wachsen kann!" Nicht nur das bewegt den so Bekehrten: Er kommt gut mit der Arbeitsweise im Öko-Landbau klar und verzichtet gern auf chemisch-synthetische Spritz- und Düngemittel.

Möglichst unabhängig sein

Vor allem die Kreislaufwirtschaft begeistert Rauch. Sie besagt, dass möglichst wenig von außen in die Kreisläufe am Hof einfließt. Das heißt, der Bauer erzeugt das Futter für seine Tiere selbst und nutzt ihre Ausscheidungen als Dünger für seine Wiesen und Felder.

Daneben arbeitet er mit Fruchtfolgen, wechselt also die Kulturen auf seinen Äckern so, dass sie den Boden nicht auslaugen oder belasten. Dazu pflanzt Rauch zum Beispiel Kleegras und Ackerbohnen, die das Erdreich mit ihren Wurzeln auflockern und ihm auf natürlichem Weg Stickstoff, also Dünger zuführen. Beide Pflanzen verfüttert er.

"Es ist mein Traum, einmal komplett unabhängig zu sein", erklärt der engagierte Unternehmer. Dabei denkt er nicht nur an die Kreislaufwirtschaft: Mithilfe einer Fotovoltaik-Anlage erzeugt er selbst Strom. Die beiden Häuser am Hof heizt er nur mit eigenem Holz, zwei Quellen versorgen ihn mit Wasser und eine eigene Pflanzenkläranlage reinigt es wieder.

Zum Paradies gehören Äpfel

Wer sich das einmal aus der Nähe ansehen und das Hofleben erfahren will, kann in Rauchs Ferienhaus jederzeit ein paar Tage verbringen. Er hat das Zweithaus auf dem Anwesen 2008 komplett modernisiert und in Holz-Lehm-Bauweise restauriert. Seither können dort Gruppen von bis zu 20 Personen übernachten, kochen und ausspannen.

"Wer will, kann im Stall dabei sein und den Hof erleben", sagt der Gastgeber und zeigt den Urlaubern zum Beispiel gern die Streuobstwiesen, in deren Schatten die Kühe an warmen Sommertagen gemächlich vor sich hinkäuen. Im Unterschied zu gängigen Obstplantagen wachsen die Bäume dort hochstämmig, sie werden also nicht so geschnitten, dass sie klein bleiben und in die Breite gehen. Dadurch ergibt sich eine Doppelnutzung der Wiese: oben Obst, unten Gras für die Tiere. Und weil die Bäume nicht an Leistung gemessen werden, sind sie oft schon sehr alt. Dadurch entfaltet sich eine Pflanzen- und Tierwelt, die Streuobstwiesen zu den artenreichsten Biotopen Mitteleuropas macht.

Manchmal helfen Gäste dabei, die Stämme einzuzäunen, damit die Kühe sich nicht an ihnen reiben und so die Rinden zerstören. Vor allem im Herbst ist jede Unterstützung willkommen, wenn auf den Wiesen die Obstlese ansteht.

Ein besonderer Ort

"Wir denken nicht nur gewinnorientiert", sinniert der Betriebsleiter. Natürlich muss sich auch Öko-Landbau rechnen, aber anstelle der Gewinnmaximierung steht bei Rauch das bäuerliche Lebensgefühl, also der achtsame Umgang mit Tier, Boden und Pflanze. "Hier ist kein Platz für die intensive Landwirtschaft." Stattdessen gibt es viele Hangflächen und einzelne Biotope.

Darin eingebettet liegt der charmante Hof mit seinen alten Gemäuern. Dank dem Engagement des umsichtigen Landwirts und seiner Freunde entstand hier die ideale Kulisse für das ungewöhnliche Festival: Vier Tage Landleben, vier Tage Kultur, das zieht deutsche und internationale Größen an, aber auch ein begeistertes Publikum.

So ist Bernhard Rauch nicht nur ein Landwirt mit Leib und Seele, der das Gestern mit dem Heute verknüpft. Sondern er schuf in Einhalden auch einen Ort, der Menschen etwas gibt und wo sie gern verweilen.

Garantiert ökologisch erzeugte Produkte

Wie jeder ökologisch wirtschaftende Betrieb wird auch unser Bioland-Hof mindestens einmal jährlich auf die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung und zusätzlich der Bioland Verbandsrichtlinien überprüft. Diese Kontrollen führt eine unabhängige, staatlich zugelassene Kontrollstelle durch, bei der unser Betrieb unter der Kontrollnummer DE-BW-006-17474-ABD geführt wird.

Weitere Informationen:

Website des Bioland-Verbandes

Herzhaftes Obst für gesunden Bio-Fruchtsaft

Einen großen Teil der Früchte vermarkten wir über die Feneberg Lebensmittel GmbH. Das Unternehmen aus Kempten im Allgäu bietet unsere Bio-Äpfel und daraus hergestellte Produkte "mit Gesicht" in den Feneberg-Filialen unter der regionalen Bio-Marke VonHier an.

Einhalden-Festival und ein bisschen Direktvermarktung

Einmal im Jahr wird auf dem Hof Einhalden ein Festival veranstaltet, zu dem Jazz, Music-Comedy und Salonmusik geboten werden. An diesen Tagen wird Bernhard Rauch nicht nur zum kulturellen Gastgeber, sondern er öffnet auch seinen Hofladen. Dann gibt es frisch gemolkene Kuhmilch, Apfelsaft von den eigenen Äpfeln, selbst gebrannten Schnaps sowie Fleisch, Salami und Wurst von den hofeigenen Tieren.

Ferien und Feiern

Im Ferienhaus am Hof können Familien und Gruppen von acht bis 20 Personen wohnen. Es ist ausgestattet mit einer Wohnküche mit Terrasse, zwei Toiletten und zwei Bädern, einem 3-Bettzimmer, einem Matratzenlager für um die 15 Personen und Platz für weitere zehn Personen. Vor dem Haus gibt es eine Wiese zum Zelten, eine große Grillstelle und viel Raum für Kinder zum Toben. Gleich gegenüber liegt der Gewölbekeller, in dem bis zu 60 Personen feiern können.

Bio vor Ort

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