Betriebs-Porträt

Allgäu Milch Käse eG

Allgäu Milch Käse eG
Hubert Dennenmoser (Geschäftsführer)
Landstraße 41
87452 Altusried Kimratshofen

08373 9801-0
08373 9801-25

Die Allgäu Milch Käse eG ist eine Genossenschaft und versteht sich als ein im ländlichen Umfeld integriertes Unternehmen mit bäuerlichem Hintergrund und sozialer Verantwortung. Rund 130 Mitarbeiter produzieren hochwertige Lebensmittel aus dem Rohstoff Milch.

So arbeitet eine Genossenschaft

Die Allgäu Milch Käse eG, kurz Allmikäs, im Oberallgäuer Kimratshofen stellt seit 1988 Bio-Produkte her. Die Entscheidung dazu traf kein Einzelner, sie ging auch nicht aus einer Marktanalyse hervor: Es waren zwölf Mitglieder der Genossenschaft, die damals auf das Unternehmen zukamen, ob es nicht ihre Bio-Milch verarbeiten könne. "Da haben wir eine Gruppe für Bio-Lieferanten gegründet", erzählt Geschäftsführer Hubert Dennenmoser. "Die Genossenschaft verarbeitet, die Öko-Bauern vermarkten. Das ist heute noch so. Inzwischen gibt es sogar zwei Bio-Gruppen, mit denen wir alles abstimmen."

Auf Abstimmen und gemeinsames Handeln legt man bei Allmikäs Wert, denn das Unternehmen ist eine eingetragene Genossenschaft (eG): ein Zusammenschluss von Milcherzeugern, die sich gemeinsam am Markt behaupten wollen. Der Betrieb existiert seit 1960 und firmiert seit 1966 mit dem Zusatz "eG". Zur Allmikäs (Allgäu Milch Käse eG) wurde er 2010. Inzwischen gehören über 1.312 Mitglieder, vorwiegend aus dem Allgäu, dazu. Ein zehnköpfiger Vorstand lenkt die Geschicke, während ein Aufsichtsrat aus 30 Personen das Geschehen kontrolliert. Beratung gibt es von einem 30 Mann starken Beirat, der auch als Bindeglied zwischen Unternehmen und Bauern fungiert.

Hier wird Bio-Milch geliefert

Zu den Mitgliedern gehören einerseits rund 40 Lieferanten der Biohof GbR: der Gruppe, aus deren Milch unter anderem Allgäuer Bio-Emmentaler hergestellt wird. Damit der Käse zu seiner hohen Qualität in Ruhe heranreifen kann, füttern die Bauern ihre Kühe silagefrei. Das vergorene Grün enthält nämlich Bakterien, die später im Käse stecken und dort weiter arbeiten würden. Die fast 100 Bauern der zweiten Gruppe, der Bio Milch GbR, füttern hingegen Silage, denn die Milch ihrer Kühe wird zu Butter und Käsesorten, die nicht so lange reifen müssen, verarbeitet.

Doch egal welche Gruppe, alle Landwirte arbeiten nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus. Ihre Tiere leben artgerecht und erhalten hofeigenes Futter, das ohne den Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenbehandlungsmitteln erzeugt wird. Die Bauern sind Mitglied eines ökologischen Anbauverbandes und haben sich darüber hinaus hauseigenen Bio-Richtlinien verpflichtet. "Die werden von Allmikäs erarbeitet und von den Öko-Verbänden geprüft", erklärt Hubert Dennenmoser und betont, dass die Vorgaben zum Teil strenger als die der Verbände sind.

Wo Alt und Neu aufeinandertreffen

Auch der Bio-Bereich, so die Erläuterung des Geschäftsführers, ist vor Problemen nicht geschützt, und er verweist auf den Nitrofen-Skandal vom Sommer 2002. Mit den eigenen, strengen Richtlinien hofft Allmikäs, solchen Dingen vorzubeugen und setzt auf ein somit gewonnenes Vertrauensplus beim Verbraucher. "Wir möchten konservativ und innovativ sein", betont Dennenmoser. Das heißt, "gute, ehrliche Qualität" anstreben, aber diese gern auch auf neuen oder unkonventionellen Wegen umsetzen - zum Beispiel, indem Allmikäs sich eigene Bio-Richtlinien schafft.

Es geht dabei aber auch um die Produkte: Sie sollen klassisch ohne Zusatzstoffe entstehen und so urig gut schmecken wie früher. Zugleich müssen sie den heutigen Ansprüchen gerecht werden, sei es durch zeitgemäße Produktion, sei es, indem sie modern auftreten. "Zum Beispiel unser Bio-Pfannenkäse: Da stecken nur Salz und Milch drin." Und der Verbraucher von heute, der schnell ein gutes Mahl wünscht, brät ihn einfach in der Pfanne. "Wie ein Schnitzel." Die Ideen für solche Dinge kommen von den Mitgliedern der Genossenschaft, von außen oder von Dennenmoser selbst.

Gut Umwelt-Ding braucht Weile

Der gelernte Molkereitechniker ist erst der zweite Geschäftsführer in der Geschichte des Unternehmens. "So viel Kontinuität und Stabilität sind selten für einen Betrieb unserer Größe." Viele andere Köpfe der Genossenschaft sind ähnlich lang dabei. Zum Beispiel der Vorsitzende des Vorstandes: Seit 1983 gehört Hermann Breher verschiedenen Gremien der Genossenschaft ehrenamtlich an, als Aufsichtsrat, Vorsitzender des Aufsichtsrates und Vorstandsvorsitzender. Wer wie er und Dennenmoser über so lange Zeit planen kann, fällt oft ungewöhnliche Entscheidungen: nicht die schnellen, kurzlebigen. "Wir haben viele Investitionen für die Umwelt durchgesetzt, die in der Refinanzierung länger brauchen."

Um nur einige dieser Neuerungen zu nennen: Ein eigenes Blockheizkraftwerk erzeugt rund 45 Prozent des Strom- und Wärmebedarfs, und durch die Umstellung von Heizöl auf Erdgas sank der jährliche Primärenergieverbrauch um knapp 13 Prozent. Zudem reduziert eine neue Kälteanlage den Strombedarf beachtlich, und durch die gemeinsame Energieerzeugung plus Zusammenarbeit mit einer regionalen Sennerei senkte auch diese ihren Energiebedarf um etwa ein Viertel. Alles in allem spart Allmikäs heute rund 45 Prozent bei Heizöl und Gas, gut 40 Prozent beim Wasser und zirka 15 Prozent beim Strom im Vergleich zu 1995.

Bio wird innen und außen integriert

Die Molkerei möchte auf ganzer Linie nachhaltig arbeiten, auch wenn der Bio-Bereich nur einen Teil ihrer Produktion ausmacht. Das gilt beim Umgang mit Ressourcen wie beim Verarbeiten der Milch. "Auch für die konventionellen Produkte nehmen wir nur Salz und Milchkulturen, keine künstlichen Zusatzstoffe." Zudem muss absolute Ordnung herrschen: wegen der Qualität der Lebensmittel und um die Trennung vom Bio-Bereich zu gewährleisten.

Oft kommen interessierte Gruppen zu Werksbesichtigungen. Sie sehen dann mitunter das Innenleben der Molkerei und werfen auch einen Blick auf die Landschaft hinterm Haus. Hier erstrecken sich auf mehreren Hektar ein Wasser- und ein Landschaftsschutzgebiet, die dem Betrieb gehören und von einem Landwirt nachhaltig gepflegt werden. Außerdem hat das Werk mehrere Landschaftselemente angelegt, beispielsweise breite, bunt blühende Hecken, die Ausgleich schaffen sollen für bestimmte Baumaßnahmen, und wo sich eine Vielfalt an Pflanzen und Tieren angesiedelt hat.

Garantiert ökologisch erzeugte Produkte

Wie jeder ökologisch wirtschaftende Betrieb wird auch die Allgäu Milch Käse eG mindestens einmal jährlich auf die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung überprüft. Diese Kontrollen führt eine unabhängige, staatlich zugelassene Kontrollstelle durch, bei der Betrieb unter der Kontrollnummer DE-BY-006-42143-BD geführt wird.

Öffnungszeiten

Montag bis Freitag 10.00 bis 12.00 Uhr
Samstag 11.00 bis 12.00 Uhr

Sortiment

Butter und verschiedene Sorten Käse (u.a. Emmentaler, Bergkäse, Chester, Blauschimmelkäse, Limburger) sowie haltbare Heumilch mit 1,5 und 3,5 Prozent Fettgehalt

Bio vor Ort

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