Betriebs-Porträt

Biolandhof Bauschatz

Biolandhof Bauschatz
Elisabeth und Armin Bauschatz
Lindengasse 34
88490 Riedlingen Grüningen

mail(at)biolandhof-bauschatz.de
www.biolandhof-bauschatz.de

Sehen wo's herkommt

Als Querdenker zur Landwirtschaft

Armin Bauschatz ist niemand, der Trends folgt. Eher hinterfragt er sie und geht seinen eigenen, mitunter auch eigenwilligen Weg. So auch daheim am elterlichen Hof in Grüningen, einer Gemeinde der Stadt Riedlingen am Fuß der schwäbischen Alb. "Unser Hof lief bereits aus, mein Vater hatte die Flächen schon verpachtet." Da entschied sich der damals frisch gebackene Schreiner, nun doch den Beruf des Landwirts zu ergreifen. "Bei meinem Zivildienst in einer Gärtnerei mit psychisch kranken Menschen habe ich gespürt, dass Landwirtschaft etwas Schönes ist." Ein Sommer auf einer Alpe in der Schweiz bestärkte ihn in seiner Entscheidung.

So startete der junge Modellschreiner seinen Weg in die Landwirtschaft: klassische Ausbildung an verschiedenen Öko-Höfen, dann Einstieg daheim im Nebenberuf. Zugleich war er als Betriebshelfer an anderen Höfen unterwegs, um die Landwirtschaft intensiv kennen zu lernen. 1995 schließlich übernahm er den Betrieb seiner Eltern und seit 1999 arbeitet er in Vollzeit als Landwirt. "Anfangs habe ich mich bei allen Öko-Bauern der Gegend vorgestellt und Erfahrungen ausgetauscht." Auch das ein eher ungewöhnlicher Schritt.

Ein Hof mit Gockel und Cannabis

Vieles an Armin Bauschatz' Hof ist nicht gewöhnlich. "Ich habe mir meine Nischen gesucht, weil ich den allgemeinen Trend von Wachsen oder Weichen nicht als Weg sehe." So ist es ihm gelungen, aus einem kleinen Schweinebetrieb einen "totalen Gemischtbetrieb" zu machen. Statt zu wachsen, zu intensivieren und sich auf wenige Produkte zu spezialisieren, betreibt er heute einen Hof mit Rindern, Schweinen, Hühnern, Grünland, Ackerbau und einem Hofladen. Sein besonderes Standbein und Markenzeichen sind selbst gepresste Bio-Öle. Zum Beispiel aus Hanf, Raps oder Mohn – allesamt Pflanzen, die der vielseitige Landwirt zum Teil selbst kultiviert.

Nutzhanf zum Beispiel: Sein Anbau ist seit 1995 wieder erlaubt. Im Unterschied zu anderen Cannabis-Pflanzen enthält er so gut wie keine psychoaktiven Substanzen, ist aber vielseitig verwendbar. Aus Nutzhanf können Öle gewonnen werden und auch die Samen sind beliebt. Nicht zuletzt verarbeitet man die Fasern zu Stoffen und Dämmstoffen, Seilen, Papier und anderem mehr. Armin Bauschatz interessierte sich zunehmend für die Jahrtausende alte Kulturpflanze und baute sie schließlich auch selbst an. Er entschied sich für die Herstellung von Hanf-Bio-Speiseöl.

Mit feinen Ölen läuft's wie geschmiert

"2003 habe ich eine befreundete Firma gefragt, ob sie unser Bio-Öl mit vermarkten könnte", und als die zusagten, kaufte der Probierfreudige eine Ölmühle und begann, selbst zu pressen und die Öle abzufüllen. Die kleinen Anlagen dafür stehen in einem der landwirtschaftlichen Gebäude am Hof. Obwohl das Pressen der Saaten im Gegensatz zum Öl-Abfüllen ganz von allein läuft, schaut Bauschatz doch oft vorbei, um die Qualität der nussig duftenden Flüssigkeiten zu prüfen. So hat er sich einen Namen gemacht: "Mein Bio-Öl hat sich als starkes Standbein etabliert."

Zugleich nutzt der Ölbauer einen praktischen Nebeneffekt: Die Pressrückstände bedeuten ein hochwertiges Futter für seine Tiere. Das spielt für ihn und seine Arbeit eine große Rolle, denn jeder Öko-Betrieb strebt danach, soviel Futter wie möglich selbst zu erzeugen. Das gelingt auch Armin Bauschatz: Die Rinder bekommen frisches Grün und Heu von seinen Wiesen, die Schweine erhalten Getreide- und die Hühner Körnermischungen. Diese Mischungen kommen zwar von einer Futtermühle, doch die Rohstoffe dafür hat Bauschatz selbst angebaut: Getreide, Soja, Mais und anderes mehr. So versorgt er seine Tiere ausschließlich mit ökologisch erzeugtem Futter.

Wie Pflanzen den Boden fruchtbar halten

Futter ökologisch zu erzeugen bedeutet unter anderem, dass keine chemisch-synthetischen Spritz- oder Düngemittel verwendet werden. Das heißt, Landwirte wie Bauschatz müssen die Nährstoffe im Boden und die Abwehrkräfte der Pflanzen rein mit Mitteln aus der Natur fördern. Dabei setzen sie auf Vielfalt: Ein wichtiges Prinzip ist zum Beispiel die Fruchtfolge. Hier stimmen die Bauern die Pflanzen auf ihren Äckern so aufeinander ab, dass der Boden nicht auslaugt. Mit Kleegras gelangt zum Beispiel immer wieder Stickstoff als natürlicher Dünger in die Erde.

"Eine Fruchtfolge beginnt bei mir oft mit Roggen und Kleegras", beschreibt Bauschatz seine Arbeit. Wenn er den Roggen im Sommer des Folgejahres erntet, bleibt das Kleegras ein weiteres Jahr stehen. Dann folgen im Jahresrhythmus Hanf und Dinkel. Schließlich wächst eine Zwischenfrucht, bevor der Landwirt Soja-Bohnen und Hackfrüchte wie Mais oder Kartoffeln, später Triticale, ein Getreide, anbaut. Nach sechs Jahren beginnt der Zyklus erneut. Dabei schließt sich nicht nur hier ein Kreis: Denn während Bauschatz so Futter für seine Tiere erzeugt, verwendet er auch deren Dung und gibt ihn der Erde als Nährstoff zurück.

Ein Raum zum Arbeiten. Und Leben.

"Ich wollte immer Bio machen, das war für mich nie eine Frage", betont der Landwirt. Schon als Jugendlicher engagierte er sich in der Landjugend, in der Arbeitsgruppe für den ländlichen Raum. "Da und auch bei meinem Zivildienst kam ich viel mit agrarpolitischen Themen in Berührung." So hinterfragte Bauschatz zunehmend ein Bild der Landwirtschaft, wo oftmals die Leistung mehr zählt als Umwelt, Mensch und Tier, wo die natürlichen Ressourcen mitunter ohne Rücksicht genutzt werden und wo Vielfalt und kleine, über Jahrhunderte gewachsene Strukturen häufig einfach verschwinden.

Diese Themen bewegen ihn nach wie vor. – Und auch im Biolandbau sieht Bauschatz noch Platz für Verbesserungen. Da heißt es nicht nur lesen und reden. Vielmehr lotet der rührige Landwirt beständig neue Wege aus und engagiert sich als Gruppenvertreter der regionalen Bioland-Gruppe. Alle Arbeiten stämmt er mit seiner Frau Elisabeth: Gemeinsam haben sie sich den Hof als Arbeits- und Lebensumfeld gestaltet. Ein Umfeld, in dem auch ihre drei Kinder behütet aufwachsen.

Garantiert ökologisch erzeugte Produkte

Wie jeder ökologisch wirtschaftende Betrieb wird auch unser Bioland-Betrieb mindestens einmal jährlich auf die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung und zusätzlich der Bioland-Verbandsrichtlinien überprüft. Diese Kontrollen führt eine unabhängige, staatlich zugelassene Kontrollstelle durch, bei der unser Betrieb unter der Kontrollnummer D-BW-006-17155-BD geführt wird.

Weitere Informationen:

Website des Bioland-Verbandes

Goldgelbe Öle von Hanf und Raps

Familie Bauschatz erzeugt an ihrem Hof hochwertige Speiseöle aus Hanf, Raps, Lein und Mohn. Mit dem Hanf- und Rapsöl beliefert sie vor allem die Firma Feneberg in Kempten, die die Öle als regionales Bio-Produkt unter der Marke VonHier anbietet.

Außerdem hält die Familie Hühner und erzeugt Eier. Daneben gibt es am Hof Mutterkühe mit ihrem Nachwuchs und Schweine.

Das Futter für die Tiere erzeugt die Familie überwiegend selbst. Dafür wachsen auf den Äckern Getreide und Bohnen. Hinzu kommen Kartoffeln sowie Gemüse, die vor allem für den Hofladen bestimmt sind, ebenso Hanf für die selbst gepressten Öle.

Nicht zuletzt gibt es Obstbäume, aus deren Früchten die Familie Saft pressen lässt.

Öffnungszeiten Hofladen

Freitag von 14 bis 19 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung

Sortiment Hofladen

Im Hofladen verkaufen wir unsere eigenen Erzeugnisse wie Eier, saisonales Gemüse (Kartoffeln, Tomaten etc.), Apfelsaft, Hanf- und Rapsöl, Suppenhühner, Wurst sowie Rind- und Schweinefleisch. Hinzu kommen Bio-Essige und -Öle unserer Partnerfirma Chiron.

Daneben führen wir Obst von einem Bioland-Hof am Bodensee und Gemüse sowie Käse von Kollegen in der Umgebung. Zudem gibt es Backwaren der Bäckerei Mast aus Untersulmentingen und der Holzofenbäckerei Weber vom Lorettohof. – Denn sie verbacken unser Getreide.

Einmal wöchentlich beliefert uns der Naturkostgroßhandel mit Käse, Obst , Gemüse und anderen Waren.

Feiern, Tagen, Wochenmärkte

In unserem Veranstaltungsraum können bis zu 50 Gäste ihre Feste feiern oder Besprechungen und Seminare durchführen.

Einmal wöchentlich fahren wir auf den Wochenmarkt nach Laupheim, wo wir unsere Produkte und die Waren der Bäckerei Mast sowie der Holzofenbäckerei Weber verkaufen.

Bio vor Ort

Externen Inhalt laden (Google Maps)

Um diesen externen Medieninhalt öffnen zu können, müssen Sie ihn erst aktivieren. Wenn Sie diesen Medieninhalt aktivieren, baut Ihr Browser eine direkte Verbindung mit den Servern des Dritt-Anbieters auf. Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass nach der Aktivierung Daten an den Dritt-Anbieter übermittelt werden und dieser ggf. Cookies setzt, die auch zu Analyse- und Marketing-Zwecken genutzt werden können. Nähere Informationen entnehmen Sie bitte unserer Datenschutzerklärung.

aktivieren
Ihre bmg-Nummer: 7656002