Ein weiter Weg bis zum vollendeten Genuss

Warenkunde Kaffee

Ein weiter Weg bis zum vollendeten Genuss

Die Kaffeeanbaugebiete der Welt bilden einen tropischen Gürtel rund um unseren Globus. Sie liegen 27 Grad nördlich und 27 Grad südlich auf beiden Seiten des Äquators. Kaffeeplantagen von Asien über Südamerika bis Afrika, in der Ebene bis in die Hochlagen, erzeugen den Rohkaffee für vielfältige Kaffeespezialitäten aus den Sorten Robusta (Anbau bis 600 Meter) und Arabica. Nur diese zwei von etwa 40 Kaffeesorten werden für die Kaffeeproduktion eingesetzt; handelsüblich sind Mischungen aus beiden Sorten. Hochlandkaffee (Anbau über 900 Meter) zeichnet sich aus durch einen höheren Anteil ätherischer Öle mit intensivem Aroma und einer feinen Säure. Die größten Anbaugebiete für Öko-Kaffee liegen in Mittel- und Südamerika.

Was ist das Besondere am ökologischen Kaffeeanbau?

Die Richtlinien für den ökologischen Kaffeeanbau basieren auf einer den lokalen Umständen angepassten Kreislaufwirtschaft. Diese erhöht die Bodenfruchtbarkeit und damit auch die Kaffee-Ernte der Bauern. Im Öko-Anbau kommen weder chemische Spritzmittel noch synthetische Dünger zum Einsatz. Gründünger und Komposte verbessern die Bodenfruchtbarkeit. Der Kaffee wird im Mischanbau, zwischen Obst-, Gewürz- oder anderen Bäumen angebaut. Die Schattenbäume schützen die Kaffeepflanzen vor zu viel Sonne und bewahren den Boden vor dem Austrocknen. Die Bäume bieten außerdem Nahrung und Lebensraum für Insekten, Vögel und andere Kleintiere.

Da auf den Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel verzichtet wird, ist es besonders wichtig, eine kräftige, gesunde und so gegen Schädlinge abwehrstarke Pflanze zu kultivieren. Jede Pflanze wird sorgsam per Hand gepflegt; zur Schädlingsbeseitigung werden Nützlinge eingesetzt, manchmal auch Schafe oder Gänse. Von dem Verzicht auf Pflanzenschutzmittel profitieren auch die Arbeiter auf den Plantagen: Sie sind bei ihrer täglichen Arbeit nicht den Giften ausgesetzt, die im konventionellen Kaffeeanbau üblich sind und schwere Gesundheitsschäden hervorrufen können.

Dass er zum Zeitpunkt der Blüte gleichzeitig Früchte trägt, ist eine Besonderheit des Kaffeebaumes. Die Kaffeekirschen reifen zu unterschiedlichen Zeiten. Die Ernte erfolgt von Hand. Die Erntemenge ist erheblich geringer als bei konventionellem Anbau, dafür aber die Qualität höher.

Nach der Ernte werden die in den Kirschen enthaltenen Bohnen getrennt nach Anbauhöhe, Größe und Farbe weiterverarbeitet. Gärung und Reifung sind weitere wichtige Prozesse, für die der Öko-Kaffee vor der Röstung ausreichend Zeit bekommt.

Eine knappe Viertelstunde bei möglichst geringer Temperatur verbleiben die wertvollen Öko-Bohnen in der Rösttrommel. Das besonders schonende Röstverfahren sorgt für die Erhaltung ihres vollen Aromas, das sich in jeder Tasse mit erstklassigem Öko-Kaffee geschmacklich voll entfaltet.

So überzeugt Bio-Kaffee in vielerlei Hinsicht: Die Kleinbauern profitieren durch die Öko-Zertifizierung von höheren Preisen, der ökologische Anbau schützt die Umwelt und die erlesenen Bio-Kaffees bieten höchsten Genuss für den Verbraucher. Bio-fairer Kaffee erzielt zudem über den Fairen Handel gesicherte Mindestpreise.

„Fairer“ Kaffee – Warum nicht in aller Munde?

Schmecken muss er, der Kaffee - und wenn es geht, sollte er auch politisch korrekt gehandelt sein. Viele Kaffee-Produkte tragen neben der Bio-Kennzeichnung (zum Beispiel durch die Kontrollstellen-Nummer oder das Warenzeichen eines Öko-Anbauverbandes) auch ein Symbol für fairen Handel.

Fairness beim alltäglichen Konsum durch die Unterstützung benachteiligter Kaffeebauern in den Anbauländern ist ein Beitrag zum Aktionsprogramm Armutsbekämpfung 2015. Der Faire Handel garantiert den Produzenten einen Mindestpreis für die Kaffeebohnen. Er wird als ein effektives Instrument in den internationalen Bemühungen angesehen, die extreme Armut bis 2015 durch verbesserte Arbeits- und Lebensbedingungen und eine soziale Sicherung weltweit zu halbieren. Die Produzentenorganisationen setzen sich auch für den Schutz natürlicher Ressourcen und der Umwelt ein. Einen Großteil des fairen Kaffees erhalten Sie daher in Öko-Qualität. Fair gehandelter Öko-Kaffee trägt neben dem Bio-Siegel das Transfair-Siegel.