Blatt für Blatt ökologisch

Warenkunde Salate

Blatt für Blatt ökologisch

Öko-Bauern orientieren sich beim Gemüseanbau an regionalen und saisonalen Gegebenheiten. Wo es das Klima erlaubt, bauen sie ihre Salate als Freilandware an. Eine Sonderrolle spielt der Chicorée, der in abgedunkelten, kühlen Innenräumen kultiviert wird. Ausgewählt werden solche Salatsorten, die robust sind gegen Schädlinge und Krankheiten (z.B. Mehltau, verschiedene Läusearten, Grauschimmel) oder deren Anbau sich in ihrer Region wegen des günstigen Klimas oder der Bodenqualität bewährt hat. Das verwendete Saatgut stammt nach Möglichkeit von ökologisch gezogenen Pflanzen und darf weder gentechnisch verändert noch chemisch gebeizt sein.

Bio-Salate werden ohne chemisch-synthetische Pflanzenbehandlungsmittel und mineralische Dünger angebaut. An ihrer Stelle setzen Öko-Gärtnereien auf Maßnahmen, die Boden und Pflanze stärken. Das beginnt schon bei der Aussaat: Die Pflanzdichte pro Quadratmeter ist beschränkt. Die Salate werden möglichst hoch gepflanzt, oft auf Dämmen oder Mulchfolien. Der Anbau auf Parzellen, die aufgrund ihrer Lage vom Wind gut durchlüftet werden, beugt Schimmelbefall und Fäulnis vor. Die Pflanzen im Freiland werden in der kalten Jahreszeit mit einer Vliesauflage vor Frost geschützt.

Die Schädlingsbekämpfung erfolgt auf natürliche Weise: Öko-Bauern legen in der Umgebung Wildblumenstreifen an oder pflanzen Hecken, um Schlupfwespen, Schwebfliegen und Marienkäfer anzulocken, die als natürliche Fressfeinde die Schädlinge in Zaum halten. Eine regelmäßige und sorgfältige Kontrolle der Salatkulturen ist trotz aller Vorsichtsmaßnahmen trotzdem nötig. Im Falle des Befalls kann die Pflanze z.B. mit Schmierseife oder mit natürlichen Pflanzengiften behandelt werden, jedoch nie vorbeugend!

Eine gut durchdachte Fruchtfolge sorgt außerdem dafür, dass in den Böden ausreichend Nährstoffe für das angebaute Gemüse enthalten sind, aber nur solche Mengen an Stickstoff, die die Pflanze für ihr Wachstum tatsächlich benötigt. Der Einsatz von mineralischen Stickstoffdüngern ist im ökologischen Landbau verboten. Sie sind im Boden schwer abbaubar und können in Form von Nitrat ins Trinkwasser gelangen. Öko-Bauern düngen stattdessen ihre Böden mit organischem Dünger, z.B. mit Kompost und Mist, der auf dem eigenen Hof bei der Tierhaltung anfällt, oder durch das Einarbeiten von Ernterückständen.

Nitrat auch in Bio-Salaten?

Im Winter ist die Nitratbelastung bei von Natur aus nitratreichen Salatarten, z.B. Rauke und Kopfsalat, höher als im Sommer. Nitrat selbst ist kein Gift, aber im Körper können aus Nitrat gesundheitsschädliche Stoffe (Nitrosamine) entstehen. Völlig frei von Nitrat kann jedoch selbst Bio-Gemüse nicht sein, denn alle Pflanzen brauchen zum Wachsen Nitrat. Sie nehmen den Nährstoff aus dem Boden auf und wandeln ihn unter Sonneneinstrahlung in Eiweißverbindungen um. Bekommen Pflanzen nicht genug Sonne – das ist im Winter und im Gewächshaus der Fall - speichern sie Nitrat anstatt es zu verbrauchen. Bio-Salate und -Gemüse enthalten in der Regel weniger Nitrat als konventionell angebaute Ware, da sie angemessen mit organischem Material gedüngt werden. Im Freiland gereifte Salatarten aus ökologischem Anbau sind den „Artgenossen“ aus dem Treibhaus in jedem Fall vorzuziehen.